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Schlehe, Schlehdorn, Schwarzdorn

Alexandra Wizemann

Der Schlehdorn (Prunus spinosa), auch Schwarzdorn oder Sauerpflaume genannt, ist sehr anspruchslos, was den Boden angeht; er liebt aber sonnige Lagen an Waldrändern, Wegen und Felshängen. Als Heckenpflanze ist der Schlehdorn weit verbreitet und wo er auftritt, wuchert er wegen seiner starken Wurzelausläufer gerne. Die Schlehe gehört zu den wichtigsten Wildsträuchern für Tiere: Im Frühjahr bietet ihre überbordende Blütenpracht noch vor dem Laubaustrieb zahlreichen Insekten einen reich gedeckten Tisch; in ihrem Dornengestrüpp finden zahlreiche Vögel sichere Brutplätze und ihre Beeren versorgen sie bis weit in den futterarmen Winter hinein mit gehaltvoller Nahrung. [1]


 
[1] www.br.de/radio/bayern1/schlehen-114nd der Karpaten.

Der Name der Schlehe (von mittelhochdeutsch slēhe) ist wohl auf die Farbe ihrer Frucht zurückzuführen und leitet sich von dem indogermanischen Wort (S)li ab, was „bläulich“ bedeutet. Im Althochdeutschen wurde die Schlehe als sleha bezeichnet. Die slawischen Varianten wie das russische „Слива“ (Sliwa) oder das serbokroatische „šljiva“ (davon abgeleitet: Sliwowitz) bedeuten Zwetschge. [1]


Vorkommen

Die Heimat des Schlehdorns erstreckt sich über Europa, Vorderasien bis zum Kaukasus und Nordafrika. In Nordamerika und Neuseeland gilt er als eingebürgert. Im hohen Norden und auf Island sind keine Bestände belegt. Er vermehrt sich durch Aussaat und durch Wurzelausschläge.

Der Schlehdorn bevorzugt sonnige Standorte an Weg- und Waldrändern und felsigen Hängen oder in Gebüschen, bei eher kalkhaltigen, oft auch steinigen Böden. Als Heckenpflanze ist er weit verbreitet. Man findet ihn häufig in Gesellschaft von Wacholder, Berberitze, Haselnuss, Wildrosen und Weißdornarten. Auf den Dünen an der Ostsee ist er insbesondere mit Weiden vergesellschaftet. Der Schlehdorn besiedelt geeignete Standorte von der Ebene bis in Höhenlagen von 1.600 m.

Schlehenbüschegesellschaften gelten als Bindeglied in der Sukzession [2] zum Hainbuchen-, Buchen- oder Eichenwald. Zahlreiche Funde von Schlehenkernen in neolithischen Feuchtbodensiedlungen zeigen, dass er spätestens während der Jungsteinzeit nach Mitteleuropa eingewandert ist. Im Pfahlbaudorf Sipplingen am Bodensee (Schicht 11, dendrochronologisch um 3300 v. Chr. datiert) gibt es durchlochte Schlehenkerne, die offenbar als Kette getragen wurden. [3]


Vegetative Merkmale

Der sommergrüne, sparrige und sehr dornenreiche Schlehdorn wächst als Strauch oder als kleiner, oft mehrstämmiger Baum, der bis zu 40 Jahre alt werden kann. Er erreicht gewöhnlich Wuchshöhen von drei Metern. In seltenen Fällen können auch Exemplare bis sechs Meter Höhe beobachtet werden. Da die zahlreichen Kurztriebe beinahe im 90°-Winkel von den Langtrieben abstehen, zeigt die Schlehe ein typisch stark verästeltes Erscheinungsbild. Flach verzweigte, bizarre Krüppelformen entstehen durch Wildverbiss oder auch dauerhaft starke Winde und sind insbesondere in den Eichengebüschen der Nordseeküste und den Hängen des Oberrheingrabens anzutreffen.

Die flachwurzelnde Schlehe besitzt eine sehr dunkle, schwärzliche Rinde, die im fortgeschrittenen Alter in schmale Streifen zerreißt. Die Rinde der Triebe ist rotbraun gefärbt und filzig bis fein behaart, später verkahlen sie. Die Zweige zeigen eine rundliche bis kantige Form und sind mit zahlreichen Kurztrieben besetzt. Die Kurztriebe bilden Dornen aus, die im botanischen Sinne umgewandelte Seitentriebe sind und als eine Anpassungsleistung an Trockenheit gedeutet werden. Langtriebe besitzen keine echte Endknospe.

Die 1,5 bis 2 Millimeter langen, hellbraunen Knospen stehen meist zu dritt über einer Blattnarbe, wobei es sich bei den seitlichen gewöhnlich um Blütenknospen handelt, die rundlicher gestaltet sind als die ovalen bis oval-kugeligen Blattknospen. Am Ende der Kurztriebe kommen Blütenknospen oft ohne Internodien gehäuft vor. Die Blätter sind in der Knospenlage gerollt. Die Knospenschuppen sind meist behaart oder bewimpert und laufen in einer Spitze aus.

Die Laubblätter des Schlehdorns stehen an zwei bis zehn Millimeter langen Blattstielen, die leicht behaart sein können, jedoch meist drüsenlos sind. Die Blätter sind wechselständig und häufig büschelig-spiralig angeordnet. Sie fühlen sich relativ weich an. Die Blattspreite entwickelt eine Länge von zwei bis fünf Zentimeter und eine Breite zwischen ein und zwei Zentimeter. Sie bildet eine verkehrt-eiförmige Form aus, die sich zum Blattgrund hin keilförmig verschmälert und in einer spitzen bis stumpfen Blattspitze ausläuft. Der Blattrand weist eine doppelte, feine Zähnung auf. Junge Blätter bilden an ihrer Blattunterseite zunächst eine flaumige Behaarung aus, verkahlen in der Folge und zeigen dann eine mittelgrüne Färbung. Die Blattoberseite ist unbehaart und von dunkelgrüner Farbe. Linealische, am Rand gezähnte Nebenblätter überragen gewöhnlich den Blattstiel. Am Grund der Blattspreite befinden sich Nektarien. [4]


Generative Merkmale

Die weißen Blüten des Schlehdorns erscheinen im März und April – lange vor dem Laubaustrieb. Dadurch lässt sich die Schlehe in diesem Zeitraum leicht vom Weißdorn unterscheiden, dessen Blüten erst nach den Blättern gebildet werden. Die an kurzen, starr abstehenden, meist kahlen Blütenstielen stehenden Blüten sind radiärsymmetrisch, fünfzählig und zwittrig. Ihr Durchmesser beträgt etwa 1,5 cm. Sie bilden sich an den verdornten Kurztrieben und stehen dort sehr dicht einzeln oder zu je zwei aneinander. Charakteristisch ist ihr leichter Mandelduft. Der Blütenbecher ist glockig. Der Kelch besteht aus fünf dreieckigen bis ovalen Kelchblättchen. Sie werden etwa 1,5 bis 2 mm lang und sind am Rand unregelmäßig fein gezähnt. An der Außenseite ist der Kelch unbehaart. Die ovalen, ganzrandigen Kronblätter erreichen eine Länge von etwa sechs bis acht Millimeter. Sie sind nicht miteinander verwachsen und umgeben die etwa zwanzig fünf bis sieben Millimeter langen Staubblätter mit gelben oder rötlichen Staubbeuteln. Diese umgeben einen einzigen Griffel. Der mittelständige Fruchtknoten ist weit in den Achsenbecher eingesenkt.

An einem aufrechten Fruchtstiel entwickelt sich eine kugelige bis schwach ellipsoide, gefurchte Steinfrucht mit einem Durchmesser von 6 bis 18 mm. Sie ist blauschwarz bereift, eine Behaarung wird nicht ausgebildet. Das grüne Fruchtfleisch löst sich nicht vom Steinkern. Der mehr oder weniger doppelspitzige Steinkern besitzt eine kugelige bis linsenförmige Gestalt. Er wird etwa neun Millimeter lang und sechs Millimeter breit, ist pockennarbig, meist von rauer Struktur und mit netzartigen Adern. Von der Rückenfurche gehen schräg gestellte Kammstriche ab. Das Fruchtfleisch ist zunächst sehr sauer und herb – erst nach Frosteinwirkung wird es schmackhafter. Die Fruchtreife erfolgt ab Oktober bis November. Als Wintersteher bleiben die Früchte den Winter über am Strauch. Tiere, die den Samen der Frucht wieder ausscheiden, übernehmen die Ausbreitung. [5]


Bestäubung

Die Innenseite des Blütenbechers sondert reichlich Nektar ab, so dass die Schlehe für zahlreiche Insekten im zeitigen Frühjahr eine wertvolle Nahrungsquelle darstellt. Die Schlehe wird von Insekten bestäubt. [6]


Einige morphologisch ähnliche Arten

Die Schlehe kann mit der Kirschpflaume (Prunus cerasifera) oder mit der Veredlungsunterlage der Pflaume verwechselt werden. Die Kirschpflaume blüht früher, bereits von März bis April und die Zweige sind nur wenig bedornt. [7]


Lebensraum für Tiere

Die fünfblättrigen weißen Blüten sind eine wichtige Nektarquelle im Frühjahr, neben Haus- und Wildbienen tummeln sich hier Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge wie Zitronenfalter, Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge und Landkärtchen. So gilt der Schwarzdorn als typischer Schmetterlingsstrauch, zumal die Blätter von rund 70 Schmetterlingsarten zur Eiablage aufgesucht werden, darunter seltene Arten wie der Segelfalter und das Gelbe Ordensband. Im Sommer bieten sein struppiger Wuchs und seine Dornen den Nestern von Amsel, Rotkehlchen und Zaunkönig Schutz. Vögel wie der Neuntöter nutzen Schlehenhecken daneben gerne als „Futterplatz“: Der Neuntöter spießt seine Beutetiere wie Insekten oder Mäuse gerne an den Dornen der Schlehe auf, um sie so leichter verzehren zu können. Und ab Herbst locken dann die schwarz-blauen, herben Schlehenfrüchte nicht nur Tiere zum Verzehr.


Verwendung

Die Früchte der Schlehe, die aussehen wie Miniatur-Pflaumen, sind erst nach dem ersten Frost genießbar. Alternativ kann man sie auch schon vorher ernten und in der Tiefkühltruhe einfrieren. Die Frosteinwirkung ist unerlässlich für den puren Genuss und die Weiterverarbeitung in Saft, Gelee, Schlehengeist, Schlehenbrand oder Schlehen-Likör. Durch die Kälte werden Gerbstoffe abgebaut, was den Geschmack abmildert. Vorher schmecken die Schlehen-Beeren einfach nur extrem sauer und bitter und hinterlassen ein pelziges Gefühl auf Lippen und Zunge. Nach dem Frost oder dem Einfrieren kommen die typischen süßlich-herben Geschmacksnoten zum Vorschein.

Die kleinen Schlehen-Beeren gelten als Superfood – und zwar schon seit der Steinzeit! So hatte etwa der Wanderer Ötzi welche als Proviant dabei auf seinem beschwerlichen Weg durch die Alpen. Auch bei den Ausgrabungen der Pfahlbauten am Bodensee, die aus Neolithikum und Bronzezeit stammen, wurden Schlehenkerne gefunden, die auf ihren Konsum hindeuten. Tatsächlich sind die kleinen Früchte auch sehr gesund und enthalten Fruchtsäuren, Mineralien und Vitamin C. Auch Hildegard von Bingen empfahl, sie mit Honig gesüßt zu verzehren. Doch auch schon die Blüten sind sehr gesund. Eine alte Weisheit besagt, man solle die ersten drei Blüten einer Schlehe essen, um das ganze Jahr über von Fieber bzw. Grippe verschont zu bleiben.


Sloe Gin – der etwas andere Schlehenlikör

Oft wird Sloe (englisch sloe = Schlehe) Gin oder Sloeberry Gin als Äquivalent des deutschen Begriffs Schlehenlikör gesehen, obwohl das nicht ganz richtig ist. Sloe Gin ist ursprünglich typisch britisch – und natürlich ist es der jeweils verwendete Gin, der mit seinen Geschmacksnuancen und seiner Vielschichtigkeit den Ton angibt. Die fruchtig-herben Noten der Schlehenbeere ergänzen ihn zu einem runden, warmen Gesamteindruck.

 

Schlehen & Gin – die Beere ist wichtigste Zutat

Klein, schwarz-blau und unscheinbar ist die Beere der Schlehe, die dem Sloe Gin seinen unvergleichlichen Geschmack und die ansprechende, kristallrote Farbe schenkt. Erst nach dem ersten Frost sind sie genießbar und werden darum verhältnismäßig spät geerntet. Die Kälte baut die Gerbstoffe ab, die sich in den seit Jahrhunderten als Superfrucht geschätzten Beeren befinden, wodurch sie ihre Bitterkeit verlieren. Zurück bleibt der Geschmack kleiner herber Pflaumen, der nicht von Ungefähr kommt, ist die Schlehe, als wilde Steinfrucht, doch mit der Pflaume verwandt. Die Kälte treibt nicht nur die bitteren Nuancen aus, sondern lässt die süßen ein und zaubert die typischen Noten nach Marzipan und Mandel hervor. Diese ergänzen und bereichern auch die geschmacklichen Facetten eines Sloe Gin. Er enthält übrigens mindestens 25% Vol. Alkohol und ist damit hochprozentiger als andere Schlehen-Liköre, die um die 15% Vol. liegen. Dadurch ist der Schlehen Gin weniger süß im Geschmack.

 

Sloe Gin Herstellung – so kommt er in die Flasche

Für Sloe Gin werden die Früchte des Schlehdorns in Gin angesetzt und mazeriert. Dabei entzieht hinzugefügter Zucker den Steinfrüchten ihren Saft. Je nach Reifegrad der verwendeten Schlehen ergeben sich feine Nuancen von Fruchtsäure- und Waldbeerenaromen. Seine leicht bittersüße Note verdankt der Sloe Gin der Blausäure, die aus den Kernen der Früchte stammt. Weitere geschmackliche Nuancen erhält der Schlehen-Gin-Likör je nach Rezept natürlich aus den Botanicals der verschiedenen Gins oder auch aus zusätzlichen Gewürzen und Fruchtzutaten.

 

Wie trinkt man Sloe Gin?

Traditionell ist der Sloe Gin in Großbritannien als häuslicher Winterlikör beliebt. Oft zu Hause mit eigens gepflückten Schlehenbeeren angesetzt, ähnelt der Schlehen-Gin in seiner ursprünglichen Verbreitung und Verwendung einem hierzulande nach überliefertem Familienrezept zubereiteten Pflaumen-Likör oder Johannisbeer-Likör. Als durch Zimt, Nelken oder andere Gewürzen ergänzter Wärmespender zur Weihnachtszeit oder auch in den sonnigeren Monaten als treuer Begleiter bei Ausflügen in die Natur hat sich Sloe Gin im Vereinten Königreich längst bewährt.

 

Sloe Gin Cocktails

Seit der Wiederentdeckung des Gins als die Bar-Spirituose schlechthin spielt allerdings auch der Sloe Gin seine Rolle als besondere Variante des Klassikers – pur oder in Longdrinks und Sloe Gin Cocktails, denen der Likör (mehr als nur) eine besondere Note gibt. Durch den Geschmack der Schlehen ergänzte Klassiker wie ein Sloe Gin Tonic schmecken ebenso fantastisch, wie die Kombination des kristallroten Schlehenlikörs mit Bitterlemon.

Außerdem zu empfehlen: Den traditionellen Gin-Fizz mit Sloe Gin abwandeln. Die Frische dieses beliebten Longdrinks wird durch den beerigen Geschmack besonders bereichert – mit einer Zitronenscheibe garniert ist der Sloe Gin-Fizz ein garantierter Genuss. [8]

 

Sloe Gin-Fizz

#5 cl Sloe Gin

# 3 cl frischer Zitronensaft

# 2 cl Zuckersirup

# 10 cl Soda

# Eiswürfel

Zubereitung

# Sloe Gin, Zitronensaft und Zuckersirup und ein paar Eiswürfel zusammen in den Shaker geben

# Sehr gut schütteln, da nur so die schaumige Krone des Gin-Fizz entstehen kann.

# In ein Longdrinkglas mit Eiswürfeln abseihen

# Als Garnitur bietet sich eine Zitronenscheibe an


Charlie Chaplin Cocktail Bowle

# 300 ml Sloe Gin zum Beispiel Hayman´s

# 300 ml Prinz Rosen-Marillen Likör

# 250 ml Limettensaft

# Eiswürfel

Zubereitung

# Als Garnitur bieten sich Zitronenscheiben an

Quelle Cocktails: [9]


Schlehen-Orangensaft Cocktail (Foto oben)

# 150 ml Orangensaft

# 30 ml Schlehensirup

# 30 ml Schlehenlikör

# Orangenscheibe

Zubereitung

# Den Orangensaft in ein Glas füllen

# Über einen Löffel den Sirup und den Likör am Rand des Glases einlaufen lassen, sodass der Orangensaft dekorativ unterschichtet wird

# Mit einer Orangenscheibe dekorieren

Quelle: [10]
 

Schlehen Vanille Likör

# 1000 g reife Schlehen

# 900 g Kandiszucker

# 3 Vanilleschoten, längs aufgeschlitzt

# 4 Orangenschalen, dünn geschält

# 20 Gewürznelken

# Kardamom

# Zimt

# 2 Liter Absolut Vodka Vanille

Zubereitung

# Die Schlehen gut waschen, trockentupfen und zusammen mit dem Kandis in ein sauberes Gefäß geben.

# Die Vanilleschoten, Gewürze und die Orangenschalen dazu geben

# Das Glas verschließen, gut schütteln und den Ansatz 8 Wochen an einem hellen, sonnigen Ort ziehen lassen

# Danach den Schlehenlikör durch ein Sieb filtern

# In saubere Flaschen füllen und an einem dunklen und kühlen Ort lagern

Quelle: Eigenes Rezept


Schlehen Sirup

# 1000 g reife Schlehen

# 1 Liter Wasser

# Zucker

Zubereitung

# Die Schlehen gut waschen, trockentupfen und im Wasser weichkochen

# Durch ein feines Tuch pressen

# Die entstehende Flüssigkeit abwiegen und mit der gleichen Menge Zucker erneut aufkochen

# In luftdicht verschließbare Flaschen füllen


Schlehen Creme

# 200 g Schlehen Mus oder Schlehen Sirup

# 200 g Sahne

# Zimt oder Kardamom nach Geschmack

Zubereitung

# Das Schlehen Mus / den Schlehen Sirup mit der gleichen Menge Sahne verrühren und das Ganze 10 Minuten lang stehen lassen

# Für einen winterlichen Touch, kann man die Creme mit Zimt und Kardamom abschmecken

Die dicke Creme eignet sich perfekt zum Füllen von Torten oder sie zu Waffeln und Pfannkuchen zu servieren. Es ist möglich, die fertige Creme einzufrieren. So erhält man ein aromatisches Schleheneis, das ebenfalls gut zu Waffeln passt.

Quelle Sirup und Creme: [11]


Heilpflanze

Die medizinische Wirkung der Schlehe ist adstringierend (zusammenziehend), leicht harntreibend, schwach abführend und entzündungshemmend. Getrocknete Blüten werden als Teeaufguss zur Blutreinigung bei Hautkrankheiten und rheumatischen Beschwerden sowie als Gurgelmittel bei leichten Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut eingesetzt. [12]


Aphrodisiakum, Zaubermittel und Ritualgewächs / Geschichte

An den lateinischen Artnamen erinnert sich, wer je versucht, eine Schlehenhecke zu durchdringen: spinosa = stachelig. Der Name Schlehe ist mit dem altbulgarischen sliva und dem lateinischen lividus = bläulich verwandt. Der Begriff Schlehe würde demnach auf die blauen Früchte hindeuten. Das Synonym Schwarzdorn verweist hingegen auf die schwarze Rinde des älteren Schlehengehölzes.

Schon sehr früh hatte die Schlehe ihre Bedeutung für den Menschen. Bereits in der neolithischen Pfahlbauzeit war sie bekannt. Bei Ausgrabungen dieser Siedlungen wurden die Steinkerne von Schlehenfrüchten gefunden. Araber, Griechen, Römer und die Menschen des Mittelalters nutzten die Blüten und Früchte als Heil- bzw. Nahrungsmittel. Asclepiades (124-60 v. Chr.) und Andromachus (3. Jhd. v. Chr.) zum Beispiel rühmten ein Roob, einen eingedickten Fruchtsaft, aus Schlehenfrüchten als wirksames Mittel gegen Ruhr. Das zähe Holz der anspruchslosen Schlehe wurde gerne für Drechselarbeiten verwendet. Die Rinde lieferte eine transparente, lackartige, licht- und wasserbeständige Tinte, die Früchte roten und die Rinde rotbraunen Farbstoff für Wolle und Leinen.

Auch die alten Germanen wussten um die Schutzwirkung der Schlehe: Zusammen mit Weißdorn bildeten sie die ersten Gartenhecken, die Apfelbäume und Kräuter vor Wildfraß schützten. Aus dem indogermanischen Wort „gher“ = fassen entwickelte sich übrigens „ghortos“, dass wörtlich mit „das Eingefasste, Eingefriedete, das Geschlossene“ zu übersetzen ist, und daraus das Wort Garten. Der Zaun war es also, der dem Garten zu seinem Namen verhalf, der geflochtene Zaun oder die Schutzhecke, die an einer Hauswand entlang ein Stück Land umschloss. Auch zauberabwehrende und weissagerische Kräfte wurden der Schlehe mancherorts zugesprochen. In der Haupttrudennacht (St. Ottilie) legte man früher Schlehdornzweige in die Räucherpfanne, ebenso wurden sie in der Walpurgisnacht zusammen mit Wacholder und Rauten zur Räucherung eingesetzt. Bauern wussten gleich zwei Regeln aus der Schlehenblüte abzulesen:

Ist die Schlehe weiß wie Schnee, ist´s Zeit, dass man die Gerste säe.

Je zeitiger im April die Schlehe blüht, umso früher vor Jakobi die Ernte glüht.

In der Volksmedizin finden sich zum Teil wunderlich wirkende Bräuche: In Tirol wird als Mittel gegen Gelbsucht eine Schlehe an die linke Brust gebunden. In vielen Landstrichen findet sich der Brauch, drei Blütenstängel des Schlehenstrauchs je dreimal hintereinander zu essen: So soll man sich vor Fieber und Gicht schützen können. [13]


Verwendung im Garten

Besonders bekannte Schlehen-Sorten sind ‘Nittel’ und ‘Merzig’. Sie wurden nach ihren Fundorten im Umland von Trier benannt und zeichnen sich durch besonders große Früchte aus. Sie sind außerdem hervorragend zur Destillatherstellung geeignet. Die Sorte ‘Merzig’ wächst aufrecht, trägt nur wenige Dornen und sehr kleine Blätter. Der Strauch wird etwa zwei Meter hoch. ‘Nittel’ wächst wie ‘Merzig’ aufrecht und kompakt mit großen, vereinzelt hängenden Früchten. Sie liefert besonders aromatische Schlehen. Weitere bekannte Sorten sind unter anderem ‘Godenhaus’, ‘Purpurea’, ‘Reto’ und ‘Trier’. [14]

 

[1] de.wikipedia.org/wiki/Schlehdorn

[2] Unter Sukzession (lateinisch succedere „nachrücken“, „nachfolgen“) versteht man die natürliche Rückkehr der für einen Standort typischen Pflanzen-, Tier- und Pilzgesellschaften (Biozönose), die sich nach einer Störung aufgrund der vorherrschenden Umweltfaktoren (vor allem Klima und Bodenart) dort wieder einstellt.

[3] de.wikipedia.org/wiki/Schlehdorn

[4] de.wikipedia.org/wiki/Schlehdorn

[5] de.wikipedia.org/wiki/Schlehdorn

[6] de.wikipedia.org/wiki/Schlehdorn

[7] Was blüht denn da? Kosmos Naturführer, von M. und R. Spohn, 59. Auflage, 2015, Seite 418, ISBN 978-3-440-13965-3

[8] www.myspirits.eu/sloe-gin?limit=all

[9] www.myspirits.eu/sloe-gin?limit=all und ginspiration.de/Gins-and-cocktails/sloe-gin-fizz-cocktail

[10] Zeitschrift LandGang, mein schöner Norden, Nr. 6 Nov-Dez 2020, ab Seite 100, Magazin Media Nord GmbH

[11] Zeitschrift LandGang, mein schöner Norden, Nr. 6 Nov-Dez 2020, ab Seite 100, Magazin Media Nord GmbH

[12] www.drhauschka.de/heilpflanzenlexikon/schlehe

[13] www.drhauschka.de/heilpflanzenlexikon/schlehe

[14] www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/kirsche-zierkirsche/schlehe-schwarzdorn

von Alexandra Abredat 5. Januar 2025
Termine 2025 - Meine Highlights Ein neues Jahr voller Chancen, Begegnungen und kreativer Erlebnisse steht vor der Tür – und ich lade Sie ein, es mit mir zu gestalten! Wenn Sie Lust haben, neue Menschen kennenzulernen, Ihre Kreativität auszuleben und wertvolle Momente zu genießen, dann sind Sie herzlich willkommen in meiner neuen Erlebnisreihe Aus Einsamkeit wird Gemeinsamkeit – Verbunden durch Kreativität . In einer kleinen, persönlichen Runde von maximal sechs Personen schaffen wir gemeinsam Erlebnisse, die nicht nur die Kreativität fördern, sondern auch den Austausch und die Freude an der Begegnung in den Mittelpunkt stellen. Ob beim Kochen oder beim Entdecken der Welt der Kräuter – hier entstehen wertvolle Verbindungen und unvergessliche Momente. Los geht’s am Samstag, den 8. Februar 2025, ab 17:00 Uhr mit dem Abend Kochen – Genuss und Gespräche . Lassen Sie sich kulinarisch inspirieren und genießen Sie einen entspannten Austausch in gemütlicher Atmosphäre. Der perfekte Auftakt für eine neue, inspirierende Reihe! Anmeldungen sind ab sofort möglich.
von Alexandra Abredat 3. Januar 2025
Die Geschichte des Klosters Neustift beginnt im Jahr 1142, als der selige Bischof Hartmann von Brixen es mit Unterstützung des Burggrafenpaars von Säben gründet. Schon ein Jahr später gewährt Papst Innozenz II. besondere Privilegien und Schutz. Auch Kaiser Friedrich I. Barbarossa stellt das Stift 1157 unter seinen Schutz und stärkt so dessen Rechte und Besitzungen.
von Alexandra Abredat 17. August 2024
Am 9. August 1972 begann meine Reise in dieser Welt, eine Reise, die mich jetzt dazu brachte, den Sinn des Lebens zu hinterfragen. Die berühmte Antwort "42" aus Douglas Adams' "Per Anhalter durch die Galaxis" mag humorvoll und philosophisch klingen, doch in meinem Leben scheint der wahre Sinn eine andere Zahl zu sein – genauer gesagt, 52. Warum 52? Das möchte ich in diesem Blogartikel erklären. Der symbolische Wert der Zahl 42 Die Zahl 42 wird oft als Antwort auf die ultimative Frage nach dem Leben, dem Universum und allem bezeichnet. Diese einfache, aber faszinierende Idee, dass eine Zahl die tiefsten Geheimnisse des Lebens entschlüsseln könnte, hat für mich jedoch eine noch tiefere persönliche Bedeutung. 42 ist nicht nur ein kulturelles Symbol, sondern eine Zahl, die mein Leben nachhaltig geprägt hat. Meine Mutter, eine außergewöhnliche Frau, verstarb im Alter von 42 Jahren. Dieser Verlust hinterließ eine Lücke in meinem Leben, die mich dazu brachte, intensiv über den Sinn und die Zerbrechlichkeit des Lebens nachzudenken. Viele bekannte Persönlichkeiten teilten dieses Schicksal, und so wurde die Zahl 42 für mich zu einem Symbol der Vergänglichkeit und des Innehaltens. Trotz dieser frühen Verluste fand ich im Laufe der Jahre zu mir selbst. Es war eine Phase, in der ich meine Mitte suchte und schließlich fand. Ich erkannte den Wert von Resilienz, Achtsamkeit und der Natur in meinem Leben, und so setzte ich meine Reise mit neuer Klarheit fort. Die Natur als Lehrmeisterin des Lebens "In den kleinsten Dingen zeigt die Natur die allergrößten Wunder." Dieses Zitat von Carl von Linné begleitet mich täglich in meiner Tätigkeit als Kräuterpädagogin, Gärtnerin und als Coach. Die Natur ist für mich eine unerschöpfliche Quelle der Erkenntnis, ein philosophischer Mikrokosmos, der uns lehrt, dass das Leben voller kleiner, unscheinbarer Wunder ist, die oft die fundamentalen Fragen des Daseins beantworten können. In jeder Pflanze, die gedeiht, offenbart sich eine Form von Resilienz – eine vitale Kraft, die auch in uns Menschen verankert ist. Resilienz und die Heilkräfte der Pflanzen Resilienz – die psychische Widerstandskraft, nach widrigen Umständen wieder aufzuerstehen – manifestiert sich in der Natur auf bemerkenswerte Weise. Die Pflanzen, die nach einem strengen Winter erneut sprießen, veranschaulichen eindrucksvoll die Regenerationsfähigkeit, die auch in uns Menschen steckt. Die Heilpflanzen, mit denen ich mich intensiv beschäftige, symbolisieren nicht nur körperliche Genesung, sondern auch die spirituelle Dimension der Heilung. Sie lehren uns, wie wichtig Geduld und Achtsamkeit im Alltag sind. Achtsamkeit im Rhythmus der Natur Achtsamkeit – das bewusste Wahrnehmen des gegenwärtigen Augenblicks – ist in der Natur allgegenwärtig. Jede Pflanze, jedes Kraut folgt einem natürlichen Rhythmus, einer Ordnung, die es zu respektieren gilt. Als Gärtnerin habe ich gelernt, diese Rhythmen anzunehmen und mich von ihnen leiten zu lassen, anstatt sie zu diktieren. Diese Form der Achtsamkeit hat mein Leben signifikant bereichert, indem sie mich gelehrt hat, die subtilen Wunder des Alltags zu erkennen und zu schätzen – ganz im Sinne von Linnés Zitat. Menschen um mich herum Meine Familie besteht aus meinem Sohn Nathan, der inzwischen fast 27 Jahre alt ist. Er erinnert mich daran, wie schnell die Zeit vergeht und gleichzeitig immer wieder Neues bringt. Als Kräuterpädagogin, Gärtnerin und Coach habe ich das Privileg, mit Menschen jeden Alters zu arbeiten – mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Dabei fällt mir immer wieder auf, dass viele Kinder und Jugendliche heute eine gewisse Angst vor der Natur haben. In einer Welt, die zunehmend von Technologie und städtischem Leben dominiert wird, wirkt die Natur auf sie oft fremd und unberechenbar. Sie sind nicht mehr gewohnt, sich frei in Wäldern oder auf Wiesen zu bewegen, und empfinden die Natur oft als bedrohlich, weil sie unvorhersehbar ist. Meine Arbeit mit Menschen hat mir auch gezeigt, dass es nie zu spät ist, die Welt mit frischen Augen zu betrachten. Diese Lektion versuche ich, den Kindern und Jugendlichen weiterzugeben, mit denen ich arbeite. Ebenso unterstütze ich Erwachsene dabei, ihre oft verlorene Verbindung zur Natur wiederzufinden und zu vertiefen. Fazit: Den Sinn im Wachsen und Blühen finden Vielleicht liegt der Sinn des Lebens nicht in einer abstrakten Zahl wie 42, sondern in der Art und Weise, wie wir unser Leben kultivieren. Die Natur lehrt uns Resilienz, Achtsamkeit und die Bedeutung des Setzens von Grenzen. In den unscheinbarsten Dingen offenbart sie ihre größten Wunder, und in meinen 52 Lebensjahren habe ich gelernt, diese Wunder ein wenig zu entschlüsseln und sie zu schätzen. Am Ende geht es nicht nur um die rationale Suche nach dem Sinn des Lebens, sondern darum, das Leben in seiner gesamten Komplexität und Schönheit zu erleben. Die Natur, unsere weiseste Lehrmeisterin, führt uns auf diesem Weg – und vielleicht liegt genau darin der wahre Sinn. Quelle: Foto Ufuk Arslan
von Alexandra Abredat 2. Januar 2024
Die stinkende Nieswurz, botanisch Helleborus foetidus genannt, gehört zur großen Gattung der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und ihr natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Großbritannien über die Schweiz bis nach Spanien und Portugal im Süden. In Baden-Württemberg kommt die kalkliebende Art in den Buchen- und Eichen-Wäldern auf der Schwäbischen Alb, den Neckar- und Tauber-Gäuplatten sowie im südlichen Oberrhein-Tiefland vor. Blüte und Blütezeit Sehr früh im Jahr blüht die nicht sehr farbintensive Nieswurz. Anders als Stauden, die im Winter einziehen, bleibt die Stinkende Nieswurz auch im Winter mit ihren gefiederten, immergrünen Blättern und ihren dicken, aufrechten Trieben sichtbar. Die hellgrünen Blütenansätze werden bereits im Dezember / Januar gebildet. Die Hauptblütezeit ist ab Februar und dauert bis April. Frühaktive Holzbienen, Sandbienen und Hummeln finden in den Blüten reichlich Nektar und Pollen. Durch die ebenfalls in den Blüten enthaltenen Hefekulturen wird ein Teil des entstehenden Nektars zersetzt. Hierdurch sind die Blüten oft wärmer als die Umgebung (bis zu 6°C). So kann selbst bei tiefen Temperaturen die Bestäubung gefördert werden. Eine Selbstbestäubung verhindert die Nieswurz dadurch, dass sie vorweibliche Blüten entwickelt. Die Blüten haben einen Mechanismus, den man botanisch als "Streukegeleinrichtung" bezeichnet. Ihre Pollen regnen auf die besuchenden Insekten herab und werden dadurch zu anderen Blüten gebracht. Auch Ameisen ernähren sich gerne von den Bestandteilen der Samen und sorgen so für die Verbreitung.
von Alexandra Abredat 24. Dezember 2023
Die Raunächte nehmen heute wie damals eine bedeutende Stellung im Jahreskreis ein. Viele Traditionen werden immer noch gelebt oder werden mit modernen Interpretinnen vermischt. Heute sind sie – dank Seminaren, Veranstaltungen und Kursen – vielleicht sogar moderner oder mehr verbreitet als noch vor 100, 200 oder 500 Jahren. Aber ehe wir mit den Fakten zu diesen Bräuchen starten, holen wir uns eine heiße Tasse Glühpunsch mit leckeren Gewürzen und zünden unser Räucherstövchen an. Vielleicht mit dem Duft des Weihrauchs oder mit Fichtenharz, Rosen und Tannennadeln. Es heißt die Zeit zwischen Weihnachten und Heilige Drei Könige werden als Raunächte, auch Rauhnächte, Glöckelnächte, Innernächte oder Unternächte genannt, bezeichnet. 12 Nächte, die für je einen der zwölf Monate im Jahr stehen und uns einladen zurückzublicken. Aber auch einen Blick auf das, was noch kommen mag zu werfen. Ursprung Die Geschichte der Raunächte ist vielschichtig und reicht tief in unsere Geschichte zurück. Einiges deutet auf die germanischen Winter- und Lichtfeste und anderes hat keltische oder slawische Einflüsse. Gemeinsam haben alle Ursprünge, dass man glaubte, in dieser Zeit sind die Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt und die Grenzen zwischen der sichtbaren und unsichtbaren Welt besonders dünn sind. Die Verstorbenen, Ahnen und Naturgeister können deshalb umherwandern und die Lebenden beeinflussen – positiv wie negativ. Kalendarisch hat der Brauch vermutlich seinen Ursprung in der Zeitrechnung nach einem Mondjahr. Ein Jahr aus zwölf Mondmonaten umfasst nur 354 Tage. Damit fehlen im Vergleich zum Sonnenjahr mit 365 Tagen elf Tage bzw. zwölf Nächte. Diese Tage werden als tote Tage, außerhalb der Zeit, bezeichnet. Die Herkunft des Wortes Rauhnacht ist nicht eindeutig geklärt. Manche glauben, es kommt von Rauh (wild) oder von Rauch / Räuchern. Traditionell beräucherte man seine Ställe und Wohnräume mit Weihrauch. Diese Interpretation ist ebenfalls recht alt, schon Johannes Boemus (1520) und Sebastian Franck (1534) berichten über das Beräuchern: „Die zwolff naecht zwischen Weihenacht und Heyligen drey Künig tag ist kein hauß das nit all tag weiroch rauch in yr herberg mache / für alle teüfel gespenst vnd zauberey. Andere führen es auf das mittelhochdeutsche Wort rûch zurück, das so viel bedeutet wie haarig / pelzig und sich auf die pelzigen Gestalten bezieht, die in dieser Zeit ihr Unwesen treiben sollen. Wir kennen heute das Wort Rauware oder Rauchware in der Kürschnerei für Pelzwaren. Heute können wir uns kaum noch vorstellen, wie die Tage und Nächte für die Menschen waren, bevor es elektrisches Licht und Zentralheizung gab. Die Dunkelheit wurde deutlich gravierender erlebt, da auch die Umgebung nicht beleuchtet war. Die Winternächte waren also vor allem kalt, dunkel und still. Hier in Hohenlohe – wo ich wohne – pflegten die Bewohner im Winter den Brauch des sogenannten „Vorsitzens“. Mütter und Kinder besuchten sich am Abend und in der warmen Stube trank man Most und reichte dazu Gsälzbrot, Äpfel und Nüsse. Dabei wurden Geschichten erzählt, Schwarzer Peter oder Mühle gespielt oder gesungen. Natürlich wurde auch gestrickt, Körbe geflochten, gewebt, gesponnen oder anderen Arbeiten erledigt. Die geselligen Abende waren ebenso betriebsam wie kurzweilig.
von Alexandra Abredat 19. Dezember 2023
Für viele Christen gehört zur Weihnachtszeit ein Christbaum dazu. Aber woher kommt die Tradition, einen geschmückten Tannenbaum oder Christbaum als symbolischen Mittelpunkt des Weihnachtsfestes aufzustellen? Sélestat, die Wiege des Weihnachtsbaums Im Elsass bzw. in Sélestat wird 1521 für vier Schilling eine Tanne in das Kassenbuch der Stadt notiert. Es war die Bezahlung des Försters, der den Gemeindewald hütet. Der Buchhalter fügte hinzu, ass die Einwohner der Stadt kostenlos eine Tanne fällen können, um sie zu schmücken, „wie es seit undenkbaren Zeiten gemacht wird“. Mittlerweile steht bei den meisten Familien der festlich geschmückte Baum wahrscheinlich im Wohn- oder Esszimmer. Im Elsass war das jedoch nicht immer so. Am Anfang hing er an einem Balken von der Decke. Traditionell wurde er mit roten Äpfeln, die an die biblische Frucht der Versuchung erinnern, und mit Hostien als Symbol der Erlösung, geschmückt. Später folgten Süßigkeiten und heute hängen überwiegend Holz-, Glas- oder Keramikschmuck an den Zweigen der Weihnachtsbäume.
von Alexandra Abredat 19. Dezember 2023
Es gibt so wunderweiße Nächte Es gibt so wunderweiße Nächte, drin alle Dinge Silber sind. Da schimmert mancher Stern so lind, als ob er fromme Hirten brächte zu einem neuen Jesuskind. Weit wie mit dichtem Diamantstaube bestreut, erscheinen Flur und Flut, und in die Herzen, traumgemut, steigt ein kapellenloser Glaube, der leise seine Wunder tut. Rainer Maria Rilke (1875-1926) Dieses winterliche Gedicht wurde von Rainer Maria Rilke im Oktober 1896 mit Weihnachtsvorfreude in München verfasst. Es beschreibt die schönen Seiten vom Winter: klare Winternächte, glitzernde Sterne und wie der Schnee im Mondlicht schimmert. Er beschreibt auch, wie der Glaube die Menschen zusammenbringt.
von Alexandra Abredat 7. Dezember 2023
Die Farbe Peach Fuzz heißt laut Pantone die Farbe des Jahres 2024. Die Farbe steht für unseren Wunsch, uns um uns selbst und um andere zu kümmern. Die allumfassende Aura dieses samtigen, weichen Pfirsichtons, tut unserem Geist, unserem Körper und unserer Seele gut.
von Alexandra Abredat 5. Dezember 2023
Warum Räuchern? Seit Menschengedenken und auf allen Teilen der Erde in all den verschiedenen Religionen hat das Räuchern mit getrockneten Kräutern, Wurzeln und Rinden eine lange Tradition und wird auch heute noch angewendet. Es ist ein beliebtes und stark energetisches Mittel um Gefühle und Stimmungen zu beeinflussen, es kann dir beim Entspannen helfen oder auch mit dem Göttlichen der Anderswelt in Kontakt zu treten. Welche Kräuter sich zum Räuchern besonders gut eignen und das Wie und Wofür möchte ich Dir vorstellen: Das Räuchern in Häusern und Räumen entdecken immer mehr Menschen. Es erleichtert das Öffnen der Sinne und man kann gezielt auf eine bestimmte Stimmung eingehen. Aber auch um die positive Energie wiederherzustellen oder Räume energetisch zu reinigen. Wo das Räuchern seinen Ursprung hat, lässt sich nicht mehr genau sagen, da es in vielen Kulturen verbreitet ist und auf allen Kontinenten Spuren zu finden sind. Die Gründe reichten von der Raumaromatisierung in der westlichen Welt, über Heilung und Einklang mit der Natur bei der ursprünglichen Bevölkerung in Amerika oder zu Ehren der Götter im Orient oder bei den Kelten. Bis heute ist das Räuchern mit Weihrauch in der katholischen Kirche noch fester Bestandteil der religiösen Rituale. Vielen ist das Räuchern mit orientalischem Weihrauch, indischen Räucherstäbchen oder amerikanischem Präriesalbei vertraut. Ich mag auch unsere heimischen Räucherpflanzen und möchte dir diese vorstellen. Grundsätzlich ist die Pflanzenauswahl die du verräuchern möchtest, abhängig davon, was du bezwecken möchtest und welcher Geruch dir zusagt. Du solltest die Pflanze sicher bestimmen können und sie sollte keine Giftstoffe enthalten. Jetzt zur Winterzeit liebe ich es, das getrocknete Harz der Fichte oder die Nadeln oder das Holz zu verräuchern. Es soll die Luft desinfizieren und klären und eine beruhigende Wald-Energie ins Haus zu holen. Die Schafgarbe gehört zu meinen Lieblingspflanzen. Ich nehme sie nicht nur gerne für meine Salben, sondern auch das getrocknete Kraut und die Blüten zum Räuchern. Die liebliche Schafgarbe kann die innere Weisheit und Leichtigkeit fördern. Aber auch die Minze nehme ich wegen ihrem typischen, markanten Duft gerne. Sie öffnet den Geist für Visionen und wirkt klärend auf unsere Gedanken. Dabei wirkt sie erfrischend, belebend und energetisierend für Körper und Geist. Rauhnächte – die magische Zeit zwischen dem 25.12. und 05.01. Die Rauhnächte ist die Zeit wo traditionell geräuchert wird. Nicht nur das Haus, sondern auch die Ställe wurden früher ausgeräuchert um alten Ballast loszulassen und neue Fülle in das Leben zu lassen. Jeweils am 30. Dezember um 11:00 Uhr lade ich dich ins Nagelsberger Schloss 2 in Künzelsau-Nagelsberg ein, mit mir die alten Techniken und Rituale anzuwenden um alte Verletzungen und Gefühle loszulassen. Damit wir energetisch kraftvoll in das neue Jahr starten können. Quellen: Kräuter: Räuchern mit heimischen Kräutern und Harzen | Ratgeber | Wir in Bayern | BR Fernsehen | Fernsehen | BR.de Räuchern mit Kräutern: Düfte und Aromen für die Raunächte | MDR.DE Rauhnächte und ihre Bedeutung - Kräuterkeller (mein-kraeuterkeller.de) Räuchern mit Kräutern aus dem eigenen Garten - beetfreunde.de Räuchern mit Kräutern und Gewürzen - SONNENTOR.com Räuchern mit Kräutern - Mein schöner Garten (mein-schoener-garten.de) Top Kräuter zum Räuchern (wildfind.com)
von Alexandra Abredat 13. November 2023
Das Lieblingsgetränk der Hauptfigur im Spielfilm The Big Lebowski von 1998 ist ein White Russian und wird aus Wodka , Kaffeelikör und Sahne oder Milch gemixt. Aufgrund der Bestandteile von Likör und Sahne zählt der Shortdrink zu den After-Dinner-Drinks. Hier finden Sie eine sehr leckere Variante mit Brennnessel-Haselnuss-Likör für die kalte Jahreszeit:
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