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Bevor die Raunächte modern wurden – vom Räuchern und anderen Ritualen

Alexandra Abredat

Die Raunächte nehmen heute wie damals eine bedeutende Stellung im Jahreskreis ein. Viele Traditionen werden immer noch gelebt oder werden mit modernen Interpretinnen vermischt. Heute sind sie – dank Seminaren, Veranstaltungen und Kursen – vielleicht sogar moderner oder mehr verbreitet als noch vor 100, 200 oder 500 Jahren.


Aber ehe wir mit den Fakten zu diesen Bräuchen starten, holen wir uns eine heiße Tasse Glühpunsch mit leckeren Gewürzen und zünden unser Räucherstövchen an. Vielleicht mit dem Duft des Weihrauchs oder mit Fichtenharz, Rosen und Tannennadeln.


Es heißt die Zeit zwischen Weihnachten und Heilige Drei Könige werden als Raunächte, auch Rauhnächte, Glöckelnächte, Innernächte oder Unternächte genannt, bezeichnet. 12 Nächte, die für je einen der zwölf Monate im Jahr stehen und uns einladen zurückzublicken. Aber auch einen Blick auf das, was noch kommen mag zu werfen.


Ursprung

Die Geschichte der Raunächte ist vielschichtig und reicht tief in unsere Geschichte zurück. Einiges deutet auf die germanischen Winter- und Lichtfeste und anderes hat keltische oder slawische Einflüsse. Gemeinsam haben alle Ursprünge, dass man glaubte, in dieser Zeit sind die Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt und die Grenzen zwischen der sichtbaren und unsichtbaren Welt besonders dünn sind. Die Verstorbenen, Ahnen und Naturgeister können deshalb umherwandern und die Lebenden beeinflussen – positiv wie negativ.


Kalendarisch hat der Brauch vermutlich seinen Ursprung in der Zeitrechnung nach einem Mondjahr. Ein Jahr aus zwölf Mondmonaten umfasst nur 354 Tage. Damit fehlen im Vergleich zum Sonnenjahr mit 365 Tagen elf Tage bzw. zwölf Nächte. Diese Tage werden als tote Tage, außerhalb der Zeit, bezeichnet.


Die Herkunft des Wortes Rauhnacht ist nicht eindeutig geklärt. Manche glauben, es kommt von Rauh (wild) oder von Rauch / Räuchern. Traditionell beräucherte man seine Ställe und Wohnräume mit Weihrauch. Diese Interpretation ist ebenfalls recht alt, schon Johannes Boemus (1520) und Sebastian Franck (1534) berichten über das Beräuchern: „Die zwolff naecht zwischen Weihenacht und Heyligen drey Künig tag ist kein hauß das nit all tag weiroch rauch in yr herberg mache / für alle teüfel gespenst vnd zauberey.

Andere führen es auf das mittelhochdeutsche Wort rûch zurück, das so viel bedeutet wie haarig / pelzig und sich auf die pelzigen Gestalten bezieht, die in dieser Zeit ihr Unwesen treiben sollen. Wir kennen heute das Wort Rauware oder Rauchware in der Kürschnerei für Pelzwaren.


Heute können wir uns kaum noch vorstellen, wie die Tage und Nächte für die Menschen waren, bevor es elektrisches Licht und Zentralheizung gab. Die Dunkelheit wurde deutlich gravierender erlebt, da auch die Umgebung nicht beleuchtet war. Die Winternächte waren also vor allem kalt, dunkel und still. Hier in Hohenlohe – wo ich wohne – pflegten die Bewohner im Winter den Brauch des sogenannten „Vorsitzens“. Mütter und Kinder besuchten sich am Abend und in der warmen Stube trank man Most und reichte dazu Gsälzbrot, Äpfel und Nüsse. Dabei wurden Geschichten erzählt, Schwarzer Peter oder Mühle gespielt oder gesungen. Natürlich wurde auch gestrickt, Körbe geflochten, gewebt, gesponnen oder anderen Arbeiten erledigt. Die geselligen Abende waren ebenso betriebsam wie kurzweilig.  


Zwischen den Jahren

Erst 1691 legte Papst Innozenz XII. den Anfang des neuen Jahres auf den 1. Januar bzw. den letzten Tag des Jahres auf den 31. Dezember, an dem in der katholischen Kirche der Todes- und Gedenktag von Papst Silvester I. ist. Davor gab es Zeiten wo das Jahr bereits Weihnachten begonnen hat oder erst am 6. Januar. Heute meint man mit der Redewendung in der Regel zwischen Weihnachten und Silvester / Neujahr. Ursprünglich war aber der Zeitraum zwischen dem Ende des alten Jahres (24. Dezember) und dem Beginn des neuen Jahres 6. Januar) gemeint und entsprach den zwölf heiligen Nächten oder Zwölfnächten.


Frühe Rituale und erstaunliche Bräuche

Mit der Annahme, dass an diesen Tagen die Naturgesetze außer Kraft gesetzt sind und das Tor zur Unterwelt weit offensteht, sind einige Regeln und Bräuche entstanden. So mussten Frauen und Kinder abends zuhause bleiben, es durfte keine Wäsche aufgehängt werden oder Unordnung im Haus herrschen. Man glaubte, die Geister fühlten sich im Chaos besonders wohl und würden sich bei ihrer wilden Jagd in der aufgehängten Wäsche verfangen und bleiben. Karten spielen und pfeifen am Morgen war ebenfalls verboten, da es Unglück im nächsten Jahr bringen soll. Gleiches gilt für Haare und Nägel während der Rauhnächte schneiden, hiermit machte man sich anfällig gegen Kopfschmerzen und Gicht. Ein weiteres Ritual ist, seine Schulden zu begleichen. Wer sich etwas geliehen hat, sollte es vor den Raunächten zurückgeben. Aber auch Kerzen bei Dunkelheit aufstellen, ist ein Brauch um böse Geister zu vertreiben. Das erinnert ein bisschen an unsere Weihnachtsbeleuchtung.



Es gibt in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Skandinavien und anderen Teilen Europas noch viele unterschiedliche Traditionen. Einige haben sich aus lokalen und historischen Kontexten entwickelt, einige kamen neu hinzu oder haben sich verändert und manche gibt es nicht mehr. 


Folgende Rituale und Bräuche sind noch heute gängiger Bestandteil der Raunächte:


Die dreizehn Wünsche

Am Anfang der Raunächte werden dreizehn Wünsche auf Zettel geschrieben und gefaltet. Ab der Nacht zum 25. Dezember wird jeden Tag immer ein Zettel in einer Feuerschale verbrannt. Um diese Wünsche sollen sich die guten Geister um die Erfüllung kümmern. Den letzten Wunsch, der am Ende übrigbleibt, muss von einem selbst erfüllt werden.


Vergangenes loslassen

Ähnlich wie bei den dreizehn Wünschen, wird eine Sorge oder ein Hindernis aus dem aktuellen Jahr auf einen Zettel geschrieben und am letzten Tag des Jahres mit einer Räuchermischung verbrannt. Durch das Verbrennen verschwinden zwar nicht die Sorgen aber durch die physische Reinigung und spirituelle Klärung soll man besser mit ihnen umgehen können.


Räucherungen und Reinigung

In einigen Überlieferungen leiten sich die Raunächte vom Räuchern ab. Ob in allen 12 Nächten oder nur in einzelnen Nächten, hängt von der regionalen Tradition ab und kann sehr unterschiedlich sein. Beim Räuchern werden Kräuter, Harze und Holzer verbrannt, um das Zuhause und die Ställe von negativen Lasten zu befreien bzw. zu reinigen und böse Geister fernzuhalten. So sollen neue positive Energien entstehen. Sehr beliebt ist Weihrauch oder Salbei. Beides steht für – sich Gutes tun, genießen und die eigenen Gefühle wahrnehmen.


Orakel und Zukunftsdeutung

Wer hat noch nicht zu Silvester Blei gegossen oder ein Horoskop gelesen? Besonders in der Zeit wo man glaubte, dass in dieser Zeit die Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt und die Grenze zwischen der sichtbaren und unsichtbaren Welt besonders dünn ist, kann man seine Zukunft auf besondere Weise deuten. Deshalb sind bis heute Orakel und Wahrsagerei in den Raunächten populär. Ob in der Traumdeutung, denn jede Nacht steht für einen Monat des nächsten Jahres oder um das Wetter zu bestimmen. Das Wetter an den jeweiligen Tagen gibt Aufschluss darüber wie das Wetter in dem jeweiligen Monat des Folgejahres wird. Der erste Tag steht für Januar, der zweite für Februar und so weiter.


Perchtenlauf

Im Alpenraum immer noch verbreitet, lässt sich dieser Brauch auf vorchristliche Rituale zurückführen. Wie bereits geschrieben, ist das Tor zur Welt der Toten weit offen und Geister und Dämonen haben die Möglichkeit, auf unserer Erde zu weilen und uns Menschen zu schaden. Deshalb erscheint Frau Percht – in manchen Überlieferungen auch Frau Holle – um Fleiß und Ordnung zu belohnen und Ungehorsam und Unordnung zu bestrafen. Aber auch die Namensähnlichkeit mit Knecht Ruprecht lässt eine Verbindung zwischen den Figuren annehmen. Dafür spricht auch ihr belohnendes bzw. bestrafendes Verhalten sowie dass beide bevorzugt in den Wintermonaten auftreten. Auf den modernen Perchtenläufen versammeln sich Menschen mit gruseligen Masken und Pelzumhängen und vertreiben mit Kuhglocken, Glockenspielen, Trommeln die Geister. Bekommt man als Zuschauer von den Schlenzern einen leichten Schlag mit der Rute, soll das Glück, Fruchtbarkeit und Gesundheit bringen. 


Silvester

Der letzte Tag des Jahres ist der Gedenktag des heiligen Papstes Silvester I und geht auf das Jahr 1582 zurück. Damals verlegte die Gregorianische Kalenderreform den letzten Tag des Jahres vom 24. Dezember auf den 31. Dezember, den Todestag von Silvester I. († 31. Dezember 335). Der Liturgische Kalender führt den Tag seit 813 auch als dessen Namenstag. Ein Jahresendfest wurde bereits vor Christi Geburt gefeiert und die Feuerfeste am Jahreswechsel gehen auf die Germanen zurück. Aus dem Perchtenlauf mit lauten Glockenspielen oder Trommeln hat sich vermutlich das heutige Silvesterfeuerwerk entwickelt. Auch hier soll das laute Knallen um Mitternacht die bösen Geister vom neuen Jahr fernhalten. 


Wie kann man die Raunächte für sich nutzen?

Auch wenn man kein spiritueller Mensch ist, weder räuchern möchte noch orakeln, lassen sich diese Tage nutzen. Traditionell geht es in den Raunächten darum, zu Ruhe zu kommen, einen Blick nach innen zu werfen und sich bewusst Zeit für sich zu nehmen. Die Natur macht es uns vor: Die Blätter fallen ab, die Stauden ziehen sich in die Erde zurück und einige Tiere sind im Winterschlaf. Das schönste Ritual in den Raunächten ist für mich, sich bewusst Zeit für sich zu nehmen, das alte Jahr zu reflektieren und sich zu überlegen, was man sich im neuen Jahr wünscht. Vielleicht bei einem Spaziergang oder gemütlich mit einer heißen Tasse Tee oder Glühpunsch bei einem guten Buch.


Hast du ein besonderes Rauhnächte Ritual?

Ich wünsche dir eine wunderschöne, magische Rauhnacht-Zeit!


Quellen

www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2023/12/wikinger-sorgten-sich-um-ihre-zaehne-medizin-gesundheit

Rauhnächte: Rituale und Bedeutung für 12 ganz besondere Nächte | kraut&rüben (krautundrueben.de)

Die Rauhnächte: Rituale & Bedeutung der 12 magischen Nächte (bodynova.de)

Rauhnächte ab 21.12.: 5 Rituale, mit denen du deine Wünsche für 2024 manifestierst | BRIGITTE.de

Magische Rauhnächte – vom Räuchern und anderen Ritualen - Kulturleben - Blog | Tirol in Österreich

Bräuche der Rauhnächte - quarks.de

Die Rauhnächte sind da: Was Sie jetzt tun und lassen sollten | agrarheute.com

Darum räuchern wir in den Raunächten – Servus

Buch Hohenlohica Obscura, Spuk, Aberglaube und Magie an Kocher, Jagst und Tauber, ISBN 9783839225363

Zeitschrift Natur Apotheke 1/2024 Seite 76 bis 81

Zwischen den Jahren – Wikipedia

Raunacht – Wikipedia

Perchta – Wikipedia

Silvester – Wikipedia

Fotos: Waldenburg und Freilandmuseum Wackershofen in Hohenlohe

von Alexandra Abredat 17. August 2024
Am 9. August 1972 begann meine Reise in dieser Welt, eine Reise, die mich jetzt dazu brachte, den Sinn des Lebens zu hinterfragen. Die berühmte Antwort "42" aus Douglas Adams' "Per Anhalter durch die Galaxis" mag humorvoll und philosophisch klingen, doch in meinem Leben scheint der wahre Sinn eine andere Zahl zu sein – genauer gesagt, 52. Warum 52? Das möchte ich in diesem Blogartikel erklären. Der symbolische Wert der Zahl 42 Die Zahl 42 wird oft als Antwort auf die ultimative Frage nach dem Leben, dem Universum und allem bezeichnet. Diese einfache, aber faszinierende Idee, dass eine Zahl die tiefsten Geheimnisse des Lebens entschlüsseln könnte, hat für mich jedoch eine noch tiefere persönliche Bedeutung. 42 ist nicht nur ein kulturelles Symbol, sondern eine Zahl, die mein Leben nachhaltig geprägt hat. Meine Mutter, eine außergewöhnliche Frau, verstarb im Alter von 42 Jahren. Dieser Verlust hinterließ eine Lücke in meinem Leben, die mich dazu brachte, intensiv über den Sinn und die Zerbrechlichkeit des Lebens nachzudenken. Viele bekannte Persönlichkeiten teilten dieses Schicksal, und so wurde die Zahl 42 für mich zu einem Symbol der Vergänglichkeit und des Innehaltens. Trotz dieser frühen Verluste fand ich im Laufe der Jahre zu mir selbst. Es war eine Phase, in der ich meine Mitte suchte und schließlich fand. Ich erkannte den Wert von Resilienz, Achtsamkeit und der Natur in meinem Leben, und so setzte ich meine Reise mit neuer Klarheit fort. Die Natur als Lehrmeisterin des Lebens "In den kleinsten Dingen zeigt die Natur die allergrößten Wunder." Dieses Zitat von Carl von Linné begleitet mich täglich in meiner Tätigkeit als Kräuterpädagogin, Gärtnerin und als Coach. Die Natur ist für mich eine unerschöpfliche Quelle der Erkenntnis, ein philosophischer Mikrokosmos, der uns lehrt, dass das Leben voller kleiner, unscheinbarer Wunder ist, die oft die fundamentalen Fragen des Daseins beantworten können. In jeder Pflanze, die gedeiht, offenbart sich eine Form von Resilienz – eine vitale Kraft, die auch in uns Menschen verankert ist. Resilienz und die Heilkräfte der Pflanzen Resilienz – die psychische Widerstandskraft, nach widrigen Umständen wieder aufzuerstehen – manifestiert sich in der Natur auf bemerkenswerte Weise. Die Pflanzen, die nach einem strengen Winter erneut sprießen, veranschaulichen eindrucksvoll die Regenerationsfähigkeit, die auch in uns Menschen steckt. Die Heilpflanzen, mit denen ich mich intensiv beschäftige, symbolisieren nicht nur körperliche Genesung, sondern auch die spirituelle Dimension der Heilung. Sie lehren uns, wie wichtig Geduld und Achtsamkeit im Alltag sind. Achtsamkeit im Rhythmus der Natur Achtsamkeit – das bewusste Wahrnehmen des gegenwärtigen Augenblicks – ist in der Natur allgegenwärtig. Jede Pflanze, jedes Kraut folgt einem natürlichen Rhythmus, einer Ordnung, die es zu respektieren gilt. Als Gärtnerin habe ich gelernt, diese Rhythmen anzunehmen und mich von ihnen leiten zu lassen, anstatt sie zu diktieren. Diese Form der Achtsamkeit hat mein Leben signifikant bereichert, indem sie mich gelehrt hat, die subtilen Wunder des Alltags zu erkennen und zu schätzen – ganz im Sinne von Linnés Zitat. Menschen um mich herum Meine Familie besteht aus meinem Sohn Nathan, der inzwischen fast 27 Jahre alt ist. Er erinnert mich daran, wie schnell die Zeit vergeht und gleichzeitig immer wieder Neues bringt. Als Kräuterpädagogin, Gärtnerin und Coach habe ich das Privileg, mit Menschen jeden Alters zu arbeiten – mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Dabei fällt mir immer wieder auf, dass viele Kinder und Jugendliche heute eine gewisse Angst vor der Natur haben. In einer Welt, die zunehmend von Technologie und städtischem Leben dominiert wird, wirkt die Natur auf sie oft fremd und unberechenbar. Sie sind nicht mehr gewohnt, sich frei in Wäldern oder auf Wiesen zu bewegen, und empfinden die Natur oft als bedrohlich, weil sie unvorhersehbar ist. Meine Arbeit mit Menschen hat mir auch gezeigt, dass es nie zu spät ist, die Welt mit frischen Augen zu betrachten. Diese Lektion versuche ich, den Kindern und Jugendlichen weiterzugeben, mit denen ich arbeite. Ebenso unterstütze ich Erwachsene dabei, ihre oft verlorene Verbindung zur Natur wiederzufinden und zu vertiefen. Fazit: Den Sinn im Wachsen und Blühen finden Vielleicht liegt der Sinn des Lebens nicht in einer abstrakten Zahl wie 42, sondern in der Art und Weise, wie wir unser Leben kultivieren. Die Natur lehrt uns Resilienz, Achtsamkeit und die Bedeutung des Setzens von Grenzen. In den unscheinbarsten Dingen offenbart sie ihre größten Wunder, und in meinen 52 Lebensjahren habe ich gelernt, diese Wunder ein wenig zu entschlüsseln und sie zu schätzen. Am Ende geht es nicht nur um die rationale Suche nach dem Sinn des Lebens, sondern darum, das Leben in seiner gesamten Komplexität und Schönheit zu erleben. Die Natur, unsere weiseste Lehrmeisterin, führt uns auf diesem Weg – und vielleicht liegt genau darin der wahre Sinn. Quelle: Foto Ufuk Arslan
von Alexandra Abredat 2. Januar 2024
Die stinkende Nieswurz, botanisch Helleborus foetidus genannt, gehört zur großen Gattung der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und ihr natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Großbritannien über die Schweiz bis nach Spanien und Portugal im Süden. In Baden-Württemberg kommt die kalkliebende Art in den Buchen- und Eichen-Wäldern auf der Schwäbischen Alb, den Neckar- und Tauber-Gäuplatten sowie im südlichen Oberrhein-Tiefland vor. Blüte und Blütezeit Sehr früh im Jahr blüht die nicht sehr farbintensive Nieswurz. Anders als Stauden, die im Winter einziehen, bleibt die Stinkende Nieswurz auch im Winter mit ihren gefiederten, immergrünen Blättern und ihren dicken, aufrechten Trieben sichtbar. Die hellgrünen Blütenansätze werden bereits im Dezember / Januar gebildet. Die Hauptblütezeit ist ab Februar und dauert bis April. Frühaktive Holzbienen, Sandbienen und Hummeln finden in den Blüten reichlich Nektar und Pollen. Durch die ebenfalls in den Blüten enthaltenen Hefekulturen wird ein Teil des entstehenden Nektars zersetzt. Hierdurch sind die Blüten oft wärmer als die Umgebung (bis zu 6°C). So kann selbst bei tiefen Temperaturen die Bestäubung gefördert werden. Eine Selbstbestäubung verhindert die Nieswurz dadurch, dass sie vorweibliche Blüten entwickelt. Die Blüten haben einen Mechanismus, den man botanisch als "Streukegeleinrichtung" bezeichnet. Ihre Pollen regnen auf die besuchenden Insekten herab und werden dadurch zu anderen Blüten gebracht. Auch Ameisen ernähren sich gerne von den Bestandteilen der Samen und sorgen so für die Verbreitung.
von Alexandra Abredat 19. Dezember 2023
Für viele Christen gehört zur Weihnachtszeit ein Christbaum dazu. Aber woher kommt die Tradition, einen geschmückten Tannenbaum oder Christbaum als symbolischen Mittelpunkt des Weihnachtsfestes aufzustellen? Sélestat, die Wiege des Weihnachtsbaums Im Elsass bzw. in Sélestat wird 1521 für vier Schilling eine Tanne in das Kassenbuch der Stadt notiert. Es war die Bezahlung des Försters, der den Gemeindewald hütet. Der Buchhalter fügte hinzu, ass die Einwohner der Stadt kostenlos eine Tanne fällen können, um sie zu schmücken, „wie es seit undenkbaren Zeiten gemacht wird“. Mittlerweile steht bei den meisten Familien der festlich geschmückte Baum wahrscheinlich im Wohn- oder Esszimmer. Im Elsass war das jedoch nicht immer so. Am Anfang hing er an einem Balken von der Decke. Traditionell wurde er mit roten Äpfeln, die an die biblische Frucht der Versuchung erinnern, und mit Hostien als Symbol der Erlösung, geschmückt. Später folgten Süßigkeiten und heute hängen überwiegend Holz-, Glas- oder Keramikschmuck an den Zweigen der Weihnachtsbäume.
von Alexandra Abredat 19. Dezember 2023
Es gibt so wunderweiße Nächte Es gibt so wunderweiße Nächte, drin alle Dinge Silber sind. Da schimmert mancher Stern so lind, als ob er fromme Hirten brächte zu einem neuen Jesuskind. Weit wie mit dichtem Diamantstaube bestreut, erscheinen Flur und Flut, und in die Herzen, traumgemut, steigt ein kapellenloser Glaube, der leise seine Wunder tut. Rainer Maria Rilke (1875-1926) Dieses winterliche Gedicht wurde von Rainer Maria Rilke im Oktober 1896 mit Weihnachtsvorfreude in München verfasst. Es beschreibt die schönen Seiten vom Winter: klare Winternächte, glitzernde Sterne und wie der Schnee im Mondlicht schimmert. Er beschreibt auch, wie der Glaube die Menschen zusammenbringt.
von Alexandra Abredat 7. Dezember 2023
Die Farbe Peach Fuzz heißt laut Pantone die Farbe des Jahres 2024. Die Farbe steht für unseren Wunsch, uns um uns selbst und um andere zu kümmern. Die allumfassende Aura dieses samtigen, weichen Pfirsichtons, tut unserem Geist, unserem Körper und unserer Seele gut.
von Alexandra Abredat 5. Dezember 2023
Warum Räuchern? Seit Menschengedenken und auf allen Teilen der Erde in all den verschiedenen Religionen hat das Räuchern mit getrockneten Kräutern, Wurzeln und Rinden eine lange Tradition und wird auch heute noch angewendet. Es ist ein beliebtes und stark energetisches Mittel um Gefühle und Stimmungen zu beeinflussen, es kann dir beim Entspannen helfen oder auch mit dem Göttlichen der Anderswelt in Kontakt zu treten. Welche Kräuter sich zum Räuchern besonders gut eignen und das Wie und Wofür möchte ich Dir vorstellen: Das Räuchern in Häusern und Räumen entdecken immer mehr Menschen. Es erleichtert das Öffnen der Sinne und man kann gezielt auf eine bestimmte Stimmung eingehen. Aber auch um die positive Energie wiederherzustellen oder Räume energetisch zu reinigen. Wo das Räuchern seinen Ursprung hat, lässt sich nicht mehr genau sagen, da es in vielen Kulturen verbreitet ist und auf allen Kontinenten Spuren zu finden sind. Die Gründe reichten von der Raumaromatisierung in der westlichen Welt, über Heilung und Einklang mit der Natur bei der ursprünglichen Bevölkerung in Amerika oder zu Ehren der Götter im Orient oder bei den Kelten. Bis heute ist das Räuchern mit Weihrauch in der katholischen Kirche noch fester Bestandteil der religiösen Rituale. Vielen ist das Räuchern mit orientalischem Weihrauch, indischen Räucherstäbchen oder amerikanischem Präriesalbei vertraut. Ich mag auch unsere heimischen Räucherpflanzen und möchte dir diese vorstellen. Grundsätzlich ist die Pflanzenauswahl die du verräuchern möchtest, abhängig davon, was du bezwecken möchtest und welcher Geruch dir zusagt. Du solltest die Pflanze sicher bestimmen können und sie sollte keine Giftstoffe enthalten. Jetzt zur Winterzeit liebe ich es, das getrocknete Harz der Fichte oder die Nadeln oder das Holz zu verräuchern. Es soll die Luft desinfizieren und klären und eine beruhigende Wald-Energie ins Haus zu holen. Die Schafgarbe gehört zu meinen Lieblingspflanzen. Ich nehme sie nicht nur gerne für meine Salben, sondern auch das getrocknete Kraut und die Blüten zum Räuchern. Die liebliche Schafgarbe kann die innere Weisheit und Leichtigkeit fördern. Aber auch die Minze nehme ich wegen ihrem typischen, markanten Duft gerne. Sie öffnet den Geist für Visionen und wirkt klärend auf unsere Gedanken. Dabei wirkt sie erfrischend, belebend und energetisierend für Körper und Geist. Rauhnächte – die magische Zeit zwischen dem 25.12. und 05.01. Die Rauhnächte ist die Zeit wo traditionell geräuchert wird. Nicht nur das Haus, sondern auch die Ställe wurden früher ausgeräuchert um alten Ballast loszulassen und neue Fülle in das Leben zu lassen. Jeweils am 30. Dezember um 11:00 Uhr lade ich dich ins Nagelsberger Schloss 2 in Künzelsau-Nagelsberg ein, mit mir die alten Techniken und Rituale anzuwenden um alte Verletzungen und Gefühle loszulassen. Damit wir energetisch kraftvoll in das neue Jahr starten können. Quellen: Kräuter: Räuchern mit heimischen Kräutern und Harzen | Ratgeber | Wir in Bayern | BR Fernsehen | Fernsehen | BR.de Räuchern mit Kräutern: Düfte und Aromen für die Raunächte | MDR.DE Rauhnächte und ihre Bedeutung - Kräuterkeller (mein-kraeuterkeller.de) Räuchern mit Kräutern aus dem eigenen Garten - beetfreunde.de Räuchern mit Kräutern und Gewürzen - SONNENTOR.com Räuchern mit Kräutern - Mein schöner Garten (mein-schoener-garten.de) Top Kräuter zum Räuchern (wildfind.com)
von Alexandra Abredat 13. November 2023
Das Lieblingsgetränk der Hauptfigur im Spielfilm The Big Lebowski von 1998 ist ein White Russian und wird aus Wodka , Kaffeelikör und Sahne oder Milch gemixt. Aufgrund der Bestandteile von Likör und Sahne zählt der Shortdrink zu den After-Dinner-Drinks. Hier finden Sie eine sehr leckere Variante mit Brennnessel-Haselnuss-Likör für die kalte Jahreszeit:
von Alexandra Abredat 22. September 2023
Seit gut einem Monat gibt es eine traditionelle Thai-Massage im Herzen von Öhringen. Ich hatte diese Woche die Gelegenheit die charmante Mai Hillenmaier und ihr Team kennen zu lernen.  Die traditionelle Thai-Massage ist ein System von Massage Techniken, die in Thailand unter der thailändischen Bezeichnung Nuat Phaen Boran bekannt ist, was wörtlich übersetzt „Massieren nach uraltem Muster“ bedeutet. Der Unterschied zu den klassischen westlichen Massagetechniken ist, dass sie sich weniger an der Anatomie des menschlichen Körpers richtet, sondern mehr an den sogenannten Energielinien und -feldern. Es ist mit den Meridianen der chinesischen Medizin vergleichbar. Eng angelehnt sind auch Akupressur und die Reflexzonenmassage.
von Alexandra Abredat 5. Juli 2023
Beim ersten Gedanken an die Kombination von Kamille und Birne denkt man nicht unbedingt an eine leckere Limonade oder an einen coolen Sommer Cocktail. Deshalb ist es Zeit, neu zu denken und zu mixen: Echte Kamille botanischer Name: Matricaria chamomilla Merkmale: feinwürziger, dezent salziger Geschmack Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Flavonoide, Cumarine und Bitterstoffe Verwendung: Tee, Likör, Sirup Die Echte Kamille hat eine lange Tradition als Heilpflanze aber als Zutat für Cocktails kennt man sie weniger. Besonders in Kombination mit Pfefferminze und Gewürzen ist sie für heiße Sommertage eine kühlende Erfrischung. Der deutsche Name Kamille kommt übrigens aus dem Griechischen und bedeutet „chamaímêlon“, was so viel wie „am Boden wachsender Apfel“ bedeutet und auf den apfelähnlichen Duft hindeutet. Der Gattungsname Matricaria geht auf die frühere Verwendung des Heilkrauts bei Menstruations- und Schwangerschaftsbeschwerden zurück. Ursprünglich stammt die Echte Kamille aus Vorderasien, Süd- und Osteuropa. Heute ist sie in ganz Europa, in Nord- und Südamerika sowie in Australien eingebürgert. Wildwachsend findet man die Kamille vor allem auf Schuttplätzen sowie an Acker- und Wegrändern.
von Alexandra Abredat 9. Mai 2023
Die Knoblauchsrauke Alliaria petiolata ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) gehört. Wie der Name vermuten lässt, riecht die Pflanze nach Knoblauch. Im Mittelalter wurde die Knoblauchsrauke zahlreichen Speisen als Würzmittel zugefügt. Vorkommen Die Knoblauchsrauke wächst wild in den meisten Teilen Europas, Vorderasiens und Zentralasiens bis China und Indien und kommt stellenweise auch in Nordafrika vor. Sie ist eigentlich eine Pflanzenart der Laubwälder, gedeiht aber besonders gut in Gebüschen und Hecken sowie an Mauern und Wegrainen, in Gärten und auf Schuttplätzen (Ruderalstellen). Sie befindet sich dort häufig in der Gesellschaft von Brennnesseln. Wie diese schätzt sie frische, stickstoffreiche Lehmböden. Heute ist sie häufig auch in schattigen Parkanlagen und in Gehölzen im städtischen Raum zu finden. Die Knoblauchsrauke ist ein Stickstoffzeiger und eine Halbschattenpflanze. Auch in Astgabeln von Bäumen kann sie epiphytisch wachsen. [1] Vegetative Merkmale Die Knoblauchsrauke ist eine zwei- bis mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 100 Zentimetern erreicht. Die leicht bräunliche bis weiße Pfahlwurzel ist häufig in der Mitte zwei bis dreifach geteilt. Der Stängel ist schwach vierkantig, im basalen Bereich entwickelt er eine schwache Behaarung. Die lang gestielten, nierenförmigen Grundblätter sind am Rand buchtig gekerbt und ähneln einer Mischung aus Brennnessel und Gundermann. Die Stängelblätter sind wechselständig angeordnet. Sie weisen eine herzförmige Blattspreite mit gebuchtetem Rand auf. Markante Merkmale sind die Einkerbungen am Blattstiel sowie der deutlich nach Knoblauch riechende Duft beim Zerreiben der Blätter. Mit zunehmenden Alter der Pflanze wird das knoblauchartige Aroma jedoch deutlich geringer. Die Grundblätter sind meist deutlich runder als emporwachsenden Blätter, die meist spitz zulaufend sind. [2]
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