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Rosen- und Ziergehölze Pflanzenschnitt

Alexandra Wizemann

Der richtige Schnitt hält deine Pflanzen gesund und vital. Er sorgt nicht nur für eine üppige Blüte, sondern hält sie auch in Top-Form.

Gehölze, Kübelpflanzen und Rosen sind die Hauptdarsteller im Garten und manche benötigen viele Jahre um sich von ihren besten Seiten zu zeigen. Mit einem Schnitt fördere ich nicht nur die Blütenfülle oder die Entwicklung leckerer Früchte, sondern ich kann auch die natürliche Gestalt betonen oder sie kunstvoll in Szene setzen.


Unsere Gartenpflanzen unterliegen – sofern sie nicht einjährig sind – einer ständigen Veränderung. Sie werden größer, blühen, tragen Früchte und altern schließlich. Bei Sträuchern kann dieser Entwicklungs- und Alterungsprozess ein paar Jahre dauern, bei Bäumen viele Jahrzehnte. Kübelpflanzen aus subtropischen oder tropischen Gegenden, die zu den Gehölzen zählen, verändern sich über die Jahre hinweg und benötigen regelmäßige Pflege. Der Pflanzenschnitt gehört zu den anspruchsvollsten Arbeiten im Garten und deshalb wird er oft vernachlässigt. Aber mit etwas bisschen botanischem Know-how wird der Schnitt von Bäumen, Sträuchern und Rosen schließlich zur Routine. Wenn du verstehst wie Pflanzen wachsen und wie sie auf den Schnitt reagieren, weißt du wie und wann du schneiden musst.


Grundsätzlich ist jeder Schnitt ein aktiver Eingriff in das Wachstum der Pflanze. Je nachdem wann er ausgeführt wird, kann er das Wachstum bremsen oder ihn zum Wachsen anregen. Bei Ziergehölzen möchte ich die Entwicklung von Blütentrieben anregen, bei Obstgehölzen zum einen für eine reiche Ernte und zum anderen für stabile Triebe sorgen. Bei Rosen fördert der Schnitt nicht nur das Wachstum, sondern auch die Gesundheit. Aber der Schnitt kann natürlich auch dazu dienen, eine bestimmte Wuchsform zu erhalten, wie zum Beispiel bei Hecken, Kugeln oder Spalierpflanzen.


Wie Gehölze wachsen

Jede Pflanze besteht aus mehreren "Organen" mit unterschiedlichen Funktionen, die aber voneinander abhängig sind. Die oberirdischen Teile wie Krone mit Trieben, Blättern, Blüten und Früchten fallen im Gegensatz zu den in der Erde liegenden Wurzeln gleich ins Auge. Die Wurzel, die für das Wohl und Wachstum die Basis ist, steht in direkter Beziehung zur Krone. Im Herbst lagern in den Wurzeln Stärke und Zucker, was von den Blättern produziert wurde und umgekehrt leitet die Wurzel Wasser und Nährstoffe aus dem Boden wieder nach oben. Im Frühjahr, wenn die Pflanze noch blattlos ist, werden Wasser und Nährstoffe aus den Wurzeln nach oben in die Triebe gedrückt. Die Triebe beginnen nun zu wachsen. Wenn du jetzt schneidest, tropfen / bluten die Schnittstellen. Sobald die ersten Blätter da sind, lässt der Saftstrom nach und durch das Verdunsten der Blätter, entsteht ein Sog mit Wasser und Nährstoffen. Entfernst du jetzt Triebe mit Blättern, versiegt dieser Sog und die Schnittstellen bluten nicht. Dieselbe Menge von Nährstoffen verteilt sich auf die verbleibenden Triebe.


Wann schneiden?

Ein Schnitt im Frühjahr regt die Pflanze also zu einem kräftigen Austrieb an. Bei einem starken Schnitt gerät das Gleichgewicht von Krone und Wurzel aus den Fugen und die Pflanze benötigt oft Jahre um sich davon zu erholen. Bis das Gleichgewicht wieder hergestellt ist, bildet die Pflanze lange Triebe, sogenannte Schosse.

Schneidet man dagegen im Sommer, verbleiben weniger Blätter am Baum, die Reserven für den Winter bilden können. Die Wurzel und der nächste Austrieb im Frühjahr sind deshalb schwächer. Ob du das Wachstum anregen oder beruhigen möchtest, hängt also vom schnittzeitpunkt ab.


In den Blättern findet die Fotosynthese statt. Mit Hilfe von Sonnenlicht wird dort Zucker und Stärke produziert, die für die Bildung von neuen Trieben, Wurzeln und Knospen benötigt werden. Der Anspruch an Licht ist von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich, aber alle richten ihre Blätter nach dem Licht aus. Werden die Triebe bedrängt, wachsen sie so lange in die entgegengesetzte Richtung, bis ihre Blätter wieder genügend Licht haben. Aus diesem Grund bildet ein dichtes Gehölz im schattigen Inneren kaum neue Triebe und Blätter.

Im Frühjahr treiben die Knospen aus, die im Vorjahr gebildet wurden. Bei vielen Gehölzen wird im Sommer bereits festgelegt, welche Knospe zur Blüte und welche zum Trieb wird. Allgemein kann man sagen, dass alle Frühjahrblüher, blühen, bevor sie wachsen. Sommerblüher haben im Vorjahr dagegen nur Triebknospen angelegt und entwickeln ihre Blütenanlagen erst wenn sie wachsen.


Der Saftdruck steuert das Wachstum

Im Säfte in einem Gehölz streben grundsätzlich nach oben und fördert die Stärke des Austriebs. In einem aufrecht wachsenden Trieb werden die Spitzenknospen deshalb stärker gefördert als tiefer liegende. Vorteil: Beste Lichtausbeute. Bei schräg wachsenden Trieben drückt der Saftstrom zwar auch nach oben, aber die oberste Knospe bekommt nicht mehr den gesamten Saftstrom, sondern dieser verteilt sich gleichmäßiger. Bei überhängenden Trieben bekommen überwiegend die Knospen am Scheitelpunkt den meisten Saftstrom. Diese Neuaustriebe sind ideal, um überhängende, vergreiste Triebe zu ersetzen.

Mit einem kräftigen oder schwachen Rückschnitt bestimmst du auch ob dein Trieb stark oder schwach austreibt, da sich dadurch der Saftstrom verändert. Generell kann man sagen, je stärker du schneidest, umso stärker ist der Neuaustrieb.


Verschiedene Triebformen

Um abschätzen zu können, welchen Wert der Trieb für die Blüte oder die Früchte hat, musst du das Alter der einzelnen Triebe beurteilen können. Dies- und einjährige Triebe wachsen den ersten Sommer in die Länge. Er ist meist unverzweigt und wächst im äußeren Bereich des Gehölzes. Die gut entwickelten Knospen treiben im nächsten Frühjahr aus.

Am Ende des zweiten Sommers ist der Trieb zweijährig und besitzt mehrere einjährige, Seitenverzweigungen. Diese verzweigen sich weiter und der Haupttrieb altert. Als altes Holz werden Triebe genannt, die älter als drei Jahre sind.

Bei Gehölzen bezeichnet man Triebe über 10 Länge als Langtrieb und solche unter 10 cm als Kurztriebe.


Blütenbildung

Das Alter der Triebe verrät dir, an welchen Trieben ein Gehölz blüht. Das ist entscheidend dafür, zu welchem Zeitpunkt und wie stark man schneidet.

# Frühjahrsblüher nach der Blüte

# Obstgehölze oft vor der Blüte da man sonst befruchtete Blüten entfernt

# Sommerblüher vor der Blüte im Frühjahr


Wuchsformen

Neben den bereits genannten Punkten ist für die Stärke des Schnitts auch die Wuchsform der Gehölze entscheidend. Manche bilden nur kurzlebige Schösslinge, andere entwickeln ein dauerhaftes Gerüst und verzweigen sich. Zu den Schösslingssträuchern gehören zum Beispiel die Bauernhortensie oder die Himbeere. Um nicht ein dichtes Gewirr zu bekommen, schneidest du sie regelmäßig und bodennah. Spiräen, Forsythien und Stachelbeeren entwickeln ebenfalls Neutriebe aus dem Boden, bilden jedoch bereits ein Gerüst aus. Damit diese vital bleiben, musst du sie ebenfalls regelmäßig schneiden und ältere Triebe bodennah entfernen. Gehölze wie Felsenbirne, Schneeball, Holunder bauen ein stabiles Gerüst auf und der Wachstumsschwerpunk liegt weiter oben als bei den vorherigen Gruppen. Solche Sträucher schneidet man im Rhythmus von drei bis vier Jahren und lichtet die verzweigten Köpfe aus. Soll der Strauch klein bleiben, kann man den stärksten Gerüsttrieb nach einigen Jahren durch bodenbürtige Jungtriebe ersetzen. Kornelkirsche, Flieder und Zierapfel gehören schon zu den Bäumen und bilden aus mehreren Trieben ein starkes Gerüst. Der Wuchsschwerpunkt liegt noch weiter oben im Gehölz. Solche Gehölze werden erst nach ein paar Jahren schön und benötigen nur einen sehr maßvollen Erziehungsschnitt. Mehr würde den Charakter zerstören.


Klima und Winterhärte

Jede Pflanze trägt die Information in sich, welche Temperaturen sie ausgepflanzt ohne Winterschutz aushält. In der Zeit von Oktober bis Januar solltest du den Pflanzenschnitt vermeiden. Die Schnittstellen können zurückfrieren oder eintrocknen. Frostempfindliche Pflanzen wie Lavendel erst schneiden, wenn er beginnt auszutrieben. Die Gefahr des Eintrocknen wird damit minimiert. Hecken und Formgehölze sollten nur bis Ende Juli geschnitten werden, damit die Neuaustriebe noch ausreifen können.


Rosen und Clematis

Rosen und Clematis werden in drei Gruppen eingeteilt:

# Frühblühende Clematis und einmal blühende Rosen blühen am einjährigen Trieben und werden daher nach der Blüte geschnitten.

# Frühsommerblühende Clematis und öfter blühende Rosen blühen an ein- und diesjährigen Trieben. Du schneidest sie im Frühjahr vor dem Austrieb.

# Sommerblühende Clematis blühen nur am diesjährigen Trieben. Auch diese schneidest du im Frühjahr vor dem Austrieb kräftig zurück.


Sonderfall Rosen

Rosen können je nach Art und Sorte ganz unterschiedliche Wuchsformen haben. Viele bauen ein Gerüst auf, vergreisen aber schon nach kurzer Zeit. Ramblerrosen bilden sehr starke Gerüsttriebe aus, aber man schneidet sie nur, wenn sie zu groß werden oder vergreisen. Ein regelmäßiger Schnitt wäre zu aufwendig. Öfterblühende Rosen oder Kletterrosen erschöpfen sich ohne Schnitt und blühen dann immer weniger. Deshalb musst du sie jährlich vor dem Austrieb zurückschneiden. Das regt den Neuaustrieb an und gibt Kraft für eine zweite Sommerblüte.


Nicht schneiden

Zwischen März und Oktober sind Rodungen und massive Gehölzschnitte untersagt, damit man die Vögel nicht beim Brüten stört. Pflegeschnitte sind jedoch erlaubt. Im Zweifel, am Besten die Gemeinde nach der gültigen Regelung fragen.


Quelle

Überwiegend aus dem Buch Pflanzenschnitt – das große GU Praxishandbuch von Hansjörg Haas, ISBN 978-9-8338-2536-1

Bild oben: David Austin Rose Crown Princess Margareta®

von Alexandra Abredat 5. Januar 2025
Termine 2025 - Meine Highlights Ein neues Jahr voller Chancen, Begegnungen und kreativer Erlebnisse steht vor der Tür – und ich lade Sie ein, es mit mir zu gestalten! Wenn Sie Lust haben, neue Menschen kennenzulernen, Ihre Kreativität auszuleben und wertvolle Momente zu genießen, dann sind Sie herzlich willkommen in meiner neuen Erlebnisreihe Aus Einsamkeit wird Gemeinsamkeit – Verbunden durch Kreativität . In einer kleinen, persönlichen Runde von maximal sechs Personen schaffen wir gemeinsam Erlebnisse, die nicht nur die Kreativität fördern, sondern auch den Austausch und die Freude an der Begegnung in den Mittelpunkt stellen. Ob beim Kochen oder beim Entdecken der Welt der Kräuter – hier entstehen wertvolle Verbindungen und unvergessliche Momente. Los geht’s am Samstag, den 8. Februar 2025, ab 17:00 Uhr mit dem Abend Kochen – Genuss und Gespräche . Lassen Sie sich kulinarisch inspirieren und genießen Sie einen entspannten Austausch in gemütlicher Atmosphäre. Der perfekte Auftakt für eine neue, inspirierende Reihe! Anmeldungen sind ab sofort möglich.
von Alexandra Abredat 3. Januar 2025
Die Geschichte des Klosters Neustift beginnt im Jahr 1142, als der selige Bischof Hartmann von Brixen es mit Unterstützung des Burggrafenpaars von Säben gründet. Schon ein Jahr später gewährt Papst Innozenz II. besondere Privilegien und Schutz. Auch Kaiser Friedrich I. Barbarossa stellt das Stift 1157 unter seinen Schutz und stärkt so dessen Rechte und Besitzungen.
von Alexandra Abredat 17. August 2024
Am 9. August 1972 begann meine Reise in dieser Welt, eine Reise, die mich jetzt dazu brachte, den Sinn des Lebens zu hinterfragen. Die berühmte Antwort "42" aus Douglas Adams' "Per Anhalter durch die Galaxis" mag humorvoll und philosophisch klingen, doch in meinem Leben scheint der wahre Sinn eine andere Zahl zu sein – genauer gesagt, 52. Warum 52? Das möchte ich in diesem Blogartikel erklären. Der symbolische Wert der Zahl 42 Die Zahl 42 wird oft als Antwort auf die ultimative Frage nach dem Leben, dem Universum und allem bezeichnet. Diese einfache, aber faszinierende Idee, dass eine Zahl die tiefsten Geheimnisse des Lebens entschlüsseln könnte, hat für mich jedoch eine noch tiefere persönliche Bedeutung. 42 ist nicht nur ein kulturelles Symbol, sondern eine Zahl, die mein Leben nachhaltig geprägt hat. Meine Mutter, eine außergewöhnliche Frau, verstarb im Alter von 42 Jahren. Dieser Verlust hinterließ eine Lücke in meinem Leben, die mich dazu brachte, intensiv über den Sinn und die Zerbrechlichkeit des Lebens nachzudenken. Viele bekannte Persönlichkeiten teilten dieses Schicksal, und so wurde die Zahl 42 für mich zu einem Symbol der Vergänglichkeit und des Innehaltens. Trotz dieser frühen Verluste fand ich im Laufe der Jahre zu mir selbst. Es war eine Phase, in der ich meine Mitte suchte und schließlich fand. Ich erkannte den Wert von Resilienz, Achtsamkeit und der Natur in meinem Leben, und so setzte ich meine Reise mit neuer Klarheit fort. Die Natur als Lehrmeisterin des Lebens "In den kleinsten Dingen zeigt die Natur die allergrößten Wunder." Dieses Zitat von Carl von Linné begleitet mich täglich in meiner Tätigkeit als Kräuterpädagogin, Gärtnerin und als Coach. Die Natur ist für mich eine unerschöpfliche Quelle der Erkenntnis, ein philosophischer Mikrokosmos, der uns lehrt, dass das Leben voller kleiner, unscheinbarer Wunder ist, die oft die fundamentalen Fragen des Daseins beantworten können. In jeder Pflanze, die gedeiht, offenbart sich eine Form von Resilienz – eine vitale Kraft, die auch in uns Menschen verankert ist. Resilienz und die Heilkräfte der Pflanzen Resilienz – die psychische Widerstandskraft, nach widrigen Umständen wieder aufzuerstehen – manifestiert sich in der Natur auf bemerkenswerte Weise. Die Pflanzen, die nach einem strengen Winter erneut sprießen, veranschaulichen eindrucksvoll die Regenerationsfähigkeit, die auch in uns Menschen steckt. Die Heilpflanzen, mit denen ich mich intensiv beschäftige, symbolisieren nicht nur körperliche Genesung, sondern auch die spirituelle Dimension der Heilung. Sie lehren uns, wie wichtig Geduld und Achtsamkeit im Alltag sind. Achtsamkeit im Rhythmus der Natur Achtsamkeit – das bewusste Wahrnehmen des gegenwärtigen Augenblicks – ist in der Natur allgegenwärtig. Jede Pflanze, jedes Kraut folgt einem natürlichen Rhythmus, einer Ordnung, die es zu respektieren gilt. Als Gärtnerin habe ich gelernt, diese Rhythmen anzunehmen und mich von ihnen leiten zu lassen, anstatt sie zu diktieren. Diese Form der Achtsamkeit hat mein Leben signifikant bereichert, indem sie mich gelehrt hat, die subtilen Wunder des Alltags zu erkennen und zu schätzen – ganz im Sinne von Linnés Zitat. Menschen um mich herum Meine Familie besteht aus meinem Sohn Nathan, der inzwischen fast 27 Jahre alt ist. Er erinnert mich daran, wie schnell die Zeit vergeht und gleichzeitig immer wieder Neues bringt. Als Kräuterpädagogin, Gärtnerin und Coach habe ich das Privileg, mit Menschen jeden Alters zu arbeiten – mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Dabei fällt mir immer wieder auf, dass viele Kinder und Jugendliche heute eine gewisse Angst vor der Natur haben. In einer Welt, die zunehmend von Technologie und städtischem Leben dominiert wird, wirkt die Natur auf sie oft fremd und unberechenbar. Sie sind nicht mehr gewohnt, sich frei in Wäldern oder auf Wiesen zu bewegen, und empfinden die Natur oft als bedrohlich, weil sie unvorhersehbar ist. Meine Arbeit mit Menschen hat mir auch gezeigt, dass es nie zu spät ist, die Welt mit frischen Augen zu betrachten. Diese Lektion versuche ich, den Kindern und Jugendlichen weiterzugeben, mit denen ich arbeite. Ebenso unterstütze ich Erwachsene dabei, ihre oft verlorene Verbindung zur Natur wiederzufinden und zu vertiefen. Fazit: Den Sinn im Wachsen und Blühen finden Vielleicht liegt der Sinn des Lebens nicht in einer abstrakten Zahl wie 42, sondern in der Art und Weise, wie wir unser Leben kultivieren. Die Natur lehrt uns Resilienz, Achtsamkeit und die Bedeutung des Setzens von Grenzen. In den unscheinbarsten Dingen offenbart sie ihre größten Wunder, und in meinen 52 Lebensjahren habe ich gelernt, diese Wunder ein wenig zu entschlüsseln und sie zu schätzen. Am Ende geht es nicht nur um die rationale Suche nach dem Sinn des Lebens, sondern darum, das Leben in seiner gesamten Komplexität und Schönheit zu erleben. Die Natur, unsere weiseste Lehrmeisterin, führt uns auf diesem Weg – und vielleicht liegt genau darin der wahre Sinn. Quelle: Foto Ufuk Arslan
von Alexandra Abredat 2. Januar 2024
Die stinkende Nieswurz, botanisch Helleborus foetidus genannt, gehört zur großen Gattung der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und ihr natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Großbritannien über die Schweiz bis nach Spanien und Portugal im Süden. In Baden-Württemberg kommt die kalkliebende Art in den Buchen- und Eichen-Wäldern auf der Schwäbischen Alb, den Neckar- und Tauber-Gäuplatten sowie im südlichen Oberrhein-Tiefland vor. Blüte und Blütezeit Sehr früh im Jahr blüht die nicht sehr farbintensive Nieswurz. Anders als Stauden, die im Winter einziehen, bleibt die Stinkende Nieswurz auch im Winter mit ihren gefiederten, immergrünen Blättern und ihren dicken, aufrechten Trieben sichtbar. Die hellgrünen Blütenansätze werden bereits im Dezember / Januar gebildet. Die Hauptblütezeit ist ab Februar und dauert bis April. Frühaktive Holzbienen, Sandbienen und Hummeln finden in den Blüten reichlich Nektar und Pollen. Durch die ebenfalls in den Blüten enthaltenen Hefekulturen wird ein Teil des entstehenden Nektars zersetzt. Hierdurch sind die Blüten oft wärmer als die Umgebung (bis zu 6°C). So kann selbst bei tiefen Temperaturen die Bestäubung gefördert werden. Eine Selbstbestäubung verhindert die Nieswurz dadurch, dass sie vorweibliche Blüten entwickelt. Die Blüten haben einen Mechanismus, den man botanisch als "Streukegeleinrichtung" bezeichnet. Ihre Pollen regnen auf die besuchenden Insekten herab und werden dadurch zu anderen Blüten gebracht. Auch Ameisen ernähren sich gerne von den Bestandteilen der Samen und sorgen so für die Verbreitung.
von Alexandra Abredat 24. Dezember 2023
Die Raunächte nehmen heute wie damals eine bedeutende Stellung im Jahreskreis ein. Viele Traditionen werden immer noch gelebt oder werden mit modernen Interpretinnen vermischt. Heute sind sie – dank Seminaren, Veranstaltungen und Kursen – vielleicht sogar moderner oder mehr verbreitet als noch vor 100, 200 oder 500 Jahren. Aber ehe wir mit den Fakten zu diesen Bräuchen starten, holen wir uns eine heiße Tasse Glühpunsch mit leckeren Gewürzen und zünden unser Räucherstövchen an. Vielleicht mit dem Duft des Weihrauchs oder mit Fichtenharz, Rosen und Tannennadeln. Es heißt die Zeit zwischen Weihnachten und Heilige Drei Könige werden als Raunächte, auch Rauhnächte, Glöckelnächte, Innernächte oder Unternächte genannt, bezeichnet. 12 Nächte, die für je einen der zwölf Monate im Jahr stehen und uns einladen zurückzublicken. Aber auch einen Blick auf das, was noch kommen mag zu werfen. Ursprung Die Geschichte der Raunächte ist vielschichtig und reicht tief in unsere Geschichte zurück. Einiges deutet auf die germanischen Winter- und Lichtfeste und anderes hat keltische oder slawische Einflüsse. Gemeinsam haben alle Ursprünge, dass man glaubte, in dieser Zeit sind die Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt und die Grenzen zwischen der sichtbaren und unsichtbaren Welt besonders dünn sind. Die Verstorbenen, Ahnen und Naturgeister können deshalb umherwandern und die Lebenden beeinflussen – positiv wie negativ. Kalendarisch hat der Brauch vermutlich seinen Ursprung in der Zeitrechnung nach einem Mondjahr. Ein Jahr aus zwölf Mondmonaten umfasst nur 354 Tage. Damit fehlen im Vergleich zum Sonnenjahr mit 365 Tagen elf Tage bzw. zwölf Nächte. Diese Tage werden als tote Tage, außerhalb der Zeit, bezeichnet. Die Herkunft des Wortes Rauhnacht ist nicht eindeutig geklärt. Manche glauben, es kommt von Rauh (wild) oder von Rauch / Räuchern. Traditionell beräucherte man seine Ställe und Wohnräume mit Weihrauch. Diese Interpretation ist ebenfalls recht alt, schon Johannes Boemus (1520) und Sebastian Franck (1534) berichten über das Beräuchern: „Die zwolff naecht zwischen Weihenacht und Heyligen drey Künig tag ist kein hauß das nit all tag weiroch rauch in yr herberg mache / für alle teüfel gespenst vnd zauberey. Andere führen es auf das mittelhochdeutsche Wort rûch zurück, das so viel bedeutet wie haarig / pelzig und sich auf die pelzigen Gestalten bezieht, die in dieser Zeit ihr Unwesen treiben sollen. Wir kennen heute das Wort Rauware oder Rauchware in der Kürschnerei für Pelzwaren. Heute können wir uns kaum noch vorstellen, wie die Tage und Nächte für die Menschen waren, bevor es elektrisches Licht und Zentralheizung gab. Die Dunkelheit wurde deutlich gravierender erlebt, da auch die Umgebung nicht beleuchtet war. Die Winternächte waren also vor allem kalt, dunkel und still. Hier in Hohenlohe – wo ich wohne – pflegten die Bewohner im Winter den Brauch des sogenannten „Vorsitzens“. Mütter und Kinder besuchten sich am Abend und in der warmen Stube trank man Most und reichte dazu Gsälzbrot, Äpfel und Nüsse. Dabei wurden Geschichten erzählt, Schwarzer Peter oder Mühle gespielt oder gesungen. Natürlich wurde auch gestrickt, Körbe geflochten, gewebt, gesponnen oder anderen Arbeiten erledigt. Die geselligen Abende waren ebenso betriebsam wie kurzweilig.
von Alexandra Abredat 19. Dezember 2023
Für viele Christen gehört zur Weihnachtszeit ein Christbaum dazu. Aber woher kommt die Tradition, einen geschmückten Tannenbaum oder Christbaum als symbolischen Mittelpunkt des Weihnachtsfestes aufzustellen? Sélestat, die Wiege des Weihnachtsbaums Im Elsass bzw. in Sélestat wird 1521 für vier Schilling eine Tanne in das Kassenbuch der Stadt notiert. Es war die Bezahlung des Försters, der den Gemeindewald hütet. Der Buchhalter fügte hinzu, ass die Einwohner der Stadt kostenlos eine Tanne fällen können, um sie zu schmücken, „wie es seit undenkbaren Zeiten gemacht wird“. Mittlerweile steht bei den meisten Familien der festlich geschmückte Baum wahrscheinlich im Wohn- oder Esszimmer. Im Elsass war das jedoch nicht immer so. Am Anfang hing er an einem Balken von der Decke. Traditionell wurde er mit roten Äpfeln, die an die biblische Frucht der Versuchung erinnern, und mit Hostien als Symbol der Erlösung, geschmückt. Später folgten Süßigkeiten und heute hängen überwiegend Holz-, Glas- oder Keramikschmuck an den Zweigen der Weihnachtsbäume.
von Alexandra Abredat 19. Dezember 2023
Es gibt so wunderweiße Nächte Es gibt so wunderweiße Nächte, drin alle Dinge Silber sind. Da schimmert mancher Stern so lind, als ob er fromme Hirten brächte zu einem neuen Jesuskind. Weit wie mit dichtem Diamantstaube bestreut, erscheinen Flur und Flut, und in die Herzen, traumgemut, steigt ein kapellenloser Glaube, der leise seine Wunder tut. Rainer Maria Rilke (1875-1926) Dieses winterliche Gedicht wurde von Rainer Maria Rilke im Oktober 1896 mit Weihnachtsvorfreude in München verfasst. Es beschreibt die schönen Seiten vom Winter: klare Winternächte, glitzernde Sterne und wie der Schnee im Mondlicht schimmert. Er beschreibt auch, wie der Glaube die Menschen zusammenbringt.
von Alexandra Abredat 7. Dezember 2023
Die Farbe Peach Fuzz heißt laut Pantone die Farbe des Jahres 2024. Die Farbe steht für unseren Wunsch, uns um uns selbst und um andere zu kümmern. Die allumfassende Aura dieses samtigen, weichen Pfirsichtons, tut unserem Geist, unserem Körper und unserer Seele gut.
von Alexandra Abredat 5. Dezember 2023
Warum Räuchern? Seit Menschengedenken und auf allen Teilen der Erde in all den verschiedenen Religionen hat das Räuchern mit getrockneten Kräutern, Wurzeln und Rinden eine lange Tradition und wird auch heute noch angewendet. Es ist ein beliebtes und stark energetisches Mittel um Gefühle und Stimmungen zu beeinflussen, es kann dir beim Entspannen helfen oder auch mit dem Göttlichen der Anderswelt in Kontakt zu treten. Welche Kräuter sich zum Räuchern besonders gut eignen und das Wie und Wofür möchte ich Dir vorstellen: Das Räuchern in Häusern und Räumen entdecken immer mehr Menschen. Es erleichtert das Öffnen der Sinne und man kann gezielt auf eine bestimmte Stimmung eingehen. Aber auch um die positive Energie wiederherzustellen oder Räume energetisch zu reinigen. Wo das Räuchern seinen Ursprung hat, lässt sich nicht mehr genau sagen, da es in vielen Kulturen verbreitet ist und auf allen Kontinenten Spuren zu finden sind. Die Gründe reichten von der Raumaromatisierung in der westlichen Welt, über Heilung und Einklang mit der Natur bei der ursprünglichen Bevölkerung in Amerika oder zu Ehren der Götter im Orient oder bei den Kelten. Bis heute ist das Räuchern mit Weihrauch in der katholischen Kirche noch fester Bestandteil der religiösen Rituale. Vielen ist das Räuchern mit orientalischem Weihrauch, indischen Räucherstäbchen oder amerikanischem Präriesalbei vertraut. Ich mag auch unsere heimischen Räucherpflanzen und möchte dir diese vorstellen. Grundsätzlich ist die Pflanzenauswahl die du verräuchern möchtest, abhängig davon, was du bezwecken möchtest und welcher Geruch dir zusagt. Du solltest die Pflanze sicher bestimmen können und sie sollte keine Giftstoffe enthalten. Jetzt zur Winterzeit liebe ich es, das getrocknete Harz der Fichte oder die Nadeln oder das Holz zu verräuchern. Es soll die Luft desinfizieren und klären und eine beruhigende Wald-Energie ins Haus zu holen. Die Schafgarbe gehört zu meinen Lieblingspflanzen. Ich nehme sie nicht nur gerne für meine Salben, sondern auch das getrocknete Kraut und die Blüten zum Räuchern. Die liebliche Schafgarbe kann die innere Weisheit und Leichtigkeit fördern. Aber auch die Minze nehme ich wegen ihrem typischen, markanten Duft gerne. Sie öffnet den Geist für Visionen und wirkt klärend auf unsere Gedanken. Dabei wirkt sie erfrischend, belebend und energetisierend für Körper und Geist. Rauhnächte – die magische Zeit zwischen dem 25.12. und 05.01. Die Rauhnächte ist die Zeit wo traditionell geräuchert wird. Nicht nur das Haus, sondern auch die Ställe wurden früher ausgeräuchert um alten Ballast loszulassen und neue Fülle in das Leben zu lassen. Jeweils am 30. Dezember um 11:00 Uhr lade ich dich ins Nagelsberger Schloss 2 in Künzelsau-Nagelsberg ein, mit mir die alten Techniken und Rituale anzuwenden um alte Verletzungen und Gefühle loszulassen. Damit wir energetisch kraftvoll in das neue Jahr starten können. Quellen: Kräuter: Räuchern mit heimischen Kräutern und Harzen | Ratgeber | Wir in Bayern | BR Fernsehen | Fernsehen | BR.de Räuchern mit Kräutern: Düfte und Aromen für die Raunächte | MDR.DE Rauhnächte und ihre Bedeutung - Kräuterkeller (mein-kraeuterkeller.de) Räuchern mit Kräutern aus dem eigenen Garten - beetfreunde.de Räuchern mit Kräutern und Gewürzen - SONNENTOR.com Räuchern mit Kräutern - Mein schöner Garten (mein-schoener-garten.de) Top Kräuter zum Räuchern (wildfind.com)
von Alexandra Abredat 13. November 2023
Das Lieblingsgetränk der Hauptfigur im Spielfilm The Big Lebowski von 1998 ist ein White Russian und wird aus Wodka , Kaffeelikör und Sahne oder Milch gemixt. Aufgrund der Bestandteile von Likör und Sahne zählt der Shortdrink zu den After-Dinner-Drinks. Hier finden Sie eine sehr leckere Variante mit Brennnessel-Haselnuss-Likör für die kalte Jahreszeit:
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