Die Labkräuter gehören zur Familie der Rubiaceae, der Rötegewächse und die meisten der 600 Arten sind in den gemäßigten Zonen der Nors- und Südhalbkugel zu finden.
Die Galium Arten, so der botanische Name, sind einjährige krautige Pflanzen mit aufrechten oder kletternden Stängeln. Bei vielen Arten sieht es so aus, als wenn ein vielblättriger Blattquirl vorhanden ist. Es handelt sich um gegenständige Laubblätter und ihre gleichgeformten, laubblattähnlichen Nebenblätter.
Die Blüten stehen einzeln oder zu vielen in einem einfachen oder verzweigten, zymösen Blütenstand zusammen. Der Blütenstiel verlängert sich manchmal bis zur Fruchtreife, aber meist ist er relativ kurz bis fehlend.
Die Früchte sind bei Reife grün, grau, selten weiß, rot, orangefarben oder schwarz. Die kugeligen, meist trockenen Spaltfrüchte zerfallen in zwei einsamige Teilfrüchte.
Der Name Labkraut geht auf seine Verwendung als Gerinnungsmittel bei der Käseherstellung zurück. Auch der wissenschaftliche Name Galium (v. griech.: Gala = Milch) leitet sich davon her.
Der Waldmeister (Galium odoratum, Synonym: Asperula odorata L.) wird auch wohlriechendes Labkraut genannt und ist wohl das bekannteste Labkraut in Deutschland. Er wächst meist in Laubwäldern Eurasiens mit gemäßigtem Klima. In Mitteleuropa kommt er am häufigsten in schattigen Rotbuchenwäldern vor und ist namensgebend für den Waldmeister-Buchenwald. Aber Waldmeister kommt auch in Eichen- oder Hainbuchenwäldern vor. Er bevorzugt frische, lockere, nährstoff- und basenreiche Böden und zeigt Lehmböden an. Im welkenden und trocknenden Zustand setzt der Waldmeister den charakteristischen Waldmeistergeruch, das Cumarin, frei. Cumarin kann bei übermäßigem Verzehr Benommenheit und Kopfschmerzen sowie bei häufigem Verzehr Leberschäden verursachen. In der Volksheilkunde wird Waldmeister verwendet und wirkt gefäßerweiternd, entzündungshemmend und krampflösend.
Das Wiesen-Labkraut (Galium mollugo) ist in Mitteleuropa weit verbreitet und häufig auf sonnigen Wiesen, Weiden und an Wegrändern mit nährstoffreichen, lehmigen Boden zu finden. Der kahle Stängel ist deutlich vierkantig und die Blätter in Quirlen angeordnet. In den Achseln der oberen Blätter und am Ende des Stängels stehen mehrere rispenartige, scheindoldige Teilblütenstände, welche sich zu einem lockeren, schmal-pyramidenförmigen Gesamtblütenstand vereinen. Die Wurzeln dienten früher zur Herstellung von roter Farbe für Textilien, ähnlich wie die Wurzeln des Färberkrapps. Die Pflanze enthält das Enzym Lab, das auch im Kälbermagen vorkommt und bei der Käseherstellung verwendet wird.
In landwirtschaftlich genutzten Wiesen wird das Wiesenlabkraut bekämpft, da Heu, dass zu viel Wiesen-Labkraut enthält, vom Vieh verschmäht wird. In der Küche kann man das Wiesen-Labkraut roh oder gekocht verwenden. Der Geschmack erinnert an eine Mischung aus Rucola und Kopfsalat. Es lassen sich zum Beispiel Pestos, Salate, Smoothies, Suppen und Soßen aus dem vielseitig verwendbaren Kraut herstellen.
Das Kletten-Labkraut ist ein Spreizklimmer und klimmt mit seinen Borstenhaaren an anderen Pflanzen empor. Die vierkantigen Stängel besitzen an den Kanten rückwärts gerichtete Stachelborsten und die Blätter stehen zu sechst bis neunt in Quirlen. Auch wenn es auf Äckern oder in Gärten nicht gern gesehen ist, ist das Kletten-Labkraut für mindestens 40 Insektenarten eine Futterpflanze. Das Kletten-Labkraut wird als Volksarzneipflanze, als Wildgemüse und in der Homöopathie verwendet. In der Kräuterküche wird die ganze Pflanze frisch oder getrocknet genutzt. In der Volksheilkunde wird es als Entzündungshemmer, gegen Hautkrankheiten und bei Schlaflosigkeit verwendet
Das Gewimperte Kreuzlabkraut (Cruciata laevipes) wächst in frischen, mäßig nährstoffreichen Gras- und Staudensäumen (beispielsweise an Grabenrändern), an Gebüschen und in lichten Laubwäldern. Im mittleren und südlichen Deutschland ist das Gewimperte Kreuzlabkraut recht verbreitet, in Norddeutschland dagegen seltener. Hier konzentriert sich Cruciata laevipes auf die Flusstäler von Elbe, Oder und Weser; sonst kann sie über weite Strecken fehlen. Im nordwestdeutschen Tiefland wird das Gewimperte Kreuzlabkraut als regional gefährdet eingestuft. Die sommergrüne, ausdauernde Pflanz ist besonders zur Blütezeit sehr schön. Die kleinen Blüten befinden sich zu drei bis neun Stück in blattachselständigen Quirlen jeweils oberhalb an den Blattwirteln. Im Gegensatz zu der zweiten heimischen Kreuzlabkraut-Art werden zur Blütezeit im April bis Juni auch Hochblätter an den Blütenständen ausgebildet. Diese Pflanzenart fällt dem Betrachter vor allem dadurch ins Auge, dass nicht nur die Blüten, sondern auch die Blätter einen gelblichen bis gelbgrünen Farbton zeigen. Die Blütenstiele sind behaart.
Quellen
de.wikipedia.org/wiki/Labkräuter
de.wikipedia.org/wiki/Waldmeister
de.wikipedia.org/wiki/Wiesen-Labkraut
de.wikipedia.org/wiki/Kletten-Labkraut
de.wikipedia.org/wiki/Gewimpertes_Kreuzlabkraut
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